Simeon-Kloster

auch: Qal'at Sim'an

Im Norden von Aleppo erhebt sich majestätisch auf einem Berg die Ruinenstätte "Quala´at Samaan" (Burg Simeon), das Simeon Kloster. Die schöne frühchristliche Wallfahrtsanlage lässt den Glanz des Christentums in seiner Anfangszeit erahnen. Von der Klosterkirche aus hat man einen herrlichen Blick tief in die nordsyrische Ebene, der bei klarer Sicht bis zur türkischen Grenze reicht, und einen guten Blick in die dort typische Landschaft und Vegetation erlaubt.
Die Kirche ist dem Säulenheiligen Simeon (auch: Symeon) geweiht, einem in Sisk bei Antiochia geborenem Bauernjungen, der als 16-jähriger, inspiriert von der Bergpredigt,ins Kloster Teleda ging. Nach zehn Jahren zog der extrem asketische Mönch 412 ins Kloster des nahen Telanissos. Als man ihn dort drei Jahre später wegen seiner strengen Askese hinauswarf,
kampierte er in einer nahe gelegenen Berghöhle nahe dem späteren Kloster. 417 flüchtete er vor lästigen und stehlenden Bewunderern auf eine Säule. die er drei mal erhöhte. Dort  verbrachteschließlich 42 Jahre bis zu seinem Tod 459 auf einer kleinen Plattform in luftiger Höhe von 18m, vor Wetterunbilden nur durch ein ledernes Lendentuch, eine Lederkappe und ein Schaffell geschützt. Die für ihre Zeit ungewöhnlich große Kirche wurde um die Säule errichtet, von der heute nur noch ein Stumpf erhalten ist (nachfolgendes Bild Bildmitte), und befindet sich im Zentrum des zentralen Oktagons. Der Haupteingang (Bild oben) ist ein dreitoriger Triumphbogen.

Die riesige dreischiffige Basilika hat eine Ausdehnung von 100m Ost-West und 88m Nord-Süd, und übte in der Folgezeit einen großen Einfluss auf den Kirchenbau der Folgezeit aus.

Quellennachweis:

Bilder: (c) Gerald Bohn 2008; Text in Auszügen aus: Wolfgang Gockel, Syrien/Libanon - Reiseführer; Nelles-Verlag