- geschlossene Seite -

Thomas R. P. Mielke - Karl der Große

Er ist eine herausragende Herrschergestalt der europäischen Geschichte: Karl der Große, König der Franken und erster römisch-deutscher Kaiser. Verherrlicht als Heiliger und verflucht als "Sachsenschlächter", verehrt als Gerechter König oder ritterlicher Held und misstrauisch betrachtet als machthungriger Eroberer - kaum eine historische Persönlichkeit wurde durch die Jahrhunderte so widersprüchlich kommentiert wie der Verfechter des Gottesstaates. Und über kaum einen anderen gibt es so viele Anekdoten und Sagen.

Note 2.Geschichte wird lebendig! Weitere Bücher u.a.: "Attila", "Gilgamesch"

 

Marion Zimmer-Bradley - Die Nebel von Avalon

Note 3.Die Artussage aus der Sicht einer Frau: Morgaine, Schwester von Artus. Das Buch erzählt die Geschichte Morgaines und gibt einen Einblick in die kletische Welt unserer Vorfahren. An einigen Stellen ist es jedoch sehr langathmig.

 

Fortsetzung der Geschichte in: Die Herrin von Avalon, Die Wälder von Albinon

 

Ken Follett - Die Nadel

April 1944. Vor der schottischen Küste wartet ein deutsches U-Boot auf einen Spion. Man nennt Ihn "Die Nadel". Er hat bereits vier mal getötet. Zwischen ihm und seinem Erfolg steht nur noch Rose, eine junge Engländerin. Doch wie soll eine einsame Frau, hin- und hergerissen zwischen Pflicht und lange verdrängter Leidenschaft, einem Mann wiederstehen, der zu allem bereit ist, um sein Ziel zu erreichen?

Note 3. Abwechselnde Lektüre, doch hat Follett schon besseres hervorgebracht.

 

Nicholas Evens - Der Pferdeflüsterer

Man nennt ihn den Pferdeflüsterer: Tom Booker, der es wie kein anderer versteht, kranke und verstörte Pferde zu heilen. Annie hofft, daß er ihrer Tochter Grace und deren Pferd Pilgrim helfen kann, ein schweres Unfalltrauma zu überwinden. Als Annie dem charismatischen Einzelgänger in Montana begegnet, wird auch sie in seinen Bann gezogen. Sie erkennt, daß nur die Kraft der Liebe alte Wunden heilen kann...

Note 3. Eigentlich ein Frauenroman, und langweilig, wenn es nicht die Geschichte um das Pferd gäbe. Trotzdem der Tip an die Männer: Lest das Buch, und versucht eure Frauen zu verstehen... Weiterer Roman: Im Kreis des Wolfs

 

Gerald Messadié - Ein Mensch Namens Saulus

Die Geschichte des Saulus, der zum Paulus wurde: Gerald Messadié schildert den Lebensweg des umstrittenen Mannes, der den Grundstein zur christlichen Kirche legte. Er zeichnet das farbenfrohe Portrait einer Epoche voller Wunder und voller Skepsis, die hin- und hergerissen war zwischen Antiker Sinnesfreude und frommer Askese, zwischen optimistischer Diesseitigkeit und gläubigem Ernst: Die Zeit des frühen Christentums.

Note 2. Wer sich für (Religions-)Geschichte interessiert, aber sich nicht an die Bibel wagt, sollte diesen Roman lesen. Endlich mal Religion verständlich dargebracht! Weitere Bücher: Ein Mensch Namens Jesus, Moses

 

Donna Woolfolk Cross - Die Päpstin

Johanna, ein junges Mädchen mit überragenden Geistesgaben, wächst im Frankreich des 9. Jahrhunderts heran. Als Tochter eines strenggläubigen Vaters und einer heidnischen Mutter gelingt ihr, was allen Mädchen im Mittelalter verwehrt blieb: Sie erhält eine fundierte heilkundliche und philosophische Ausbildung. Doch Johanna weiß, daß Ihr als Frau die letzten Tore der Weisheit verschlossen bleiben, ja daß sie kaum überleben wird. Als Mönch verkleidet tritt sie zunächst ins Kloster Fulda ein und macht sich Jahre später auf den Weg nach Rom. Dort gelangt sie als Leibarzt des Papstes innerhalb kurzer Zeit zu großer Berühmtheit. Und schließlich ist sie es selbst, die die Geschicke der Kirche leitet: Als Papst Johannes Anglicus besteigt Sie den päpstlichen Thron. Donna Woolfolk Cross entwirft mit großer erzählerischer Kraft die faszinierende Geschichte einer der ausergewöhnlichsten Frauengestalten der abendländischen Geschichte: das Leben der Johanna von Ingelheim, deren Existenz bis ins 17.Jahrhundert allgemein bekannt war und erst dann aus den Manuskripten des Vatikans entfernt wurde.

Note 1. Da ist wohl kein Kommentar notwendig.

 

Christian Jacq - Ramses - der Sohn des Lichts

Sethos, der Vater des Ramses, hat die Berufung seines Sohnes früh erkannt. Doch bevor der Knabe das Amt des Pharaos übernehmen wird, muß er noch Prüfungen und Kämpfe bestehen, sich gegen Intriegen zur Wehr setzen und lernen, sich dem Gesetz der Götter zu fügen. In diesen schweren Jugendjahren helfen ihm die Liebe zu der klugen Nefertarie, seiner späteren Gemahlin, und die Freundschaft zu dem Hebräer Moses.

Note 3. Ein MUSS für alle Ägyptenfreaks. Aber Vorsicht, das Buch ist ebenso wie seine 4 Fortsetzungen langathmig geschrieben, und wirklich nur was für Freaks! Weitere Bücher: Ramses-der Tempel der Ewigkeit, Ramses - Die Schlacht von Kadesch, Ramses - Die Herrin von Abu Simbel, Ramses - Im Schatten der Akazie

 

Stephen King - In einer kleinen Stadt "Needful Things"

Castle Rock ist eine kleine Stadt, in der kleine Leute leben. Und dann taucht plötzlich der mydteriöse Fremde auf, Leland Gaunt, und eröffnet einen Laden. "Needful Things" steht auf dem Schild, und es gibt dort alles, was man zum Leben braucht. Aber alles hat auch seinen Preis - und Leland Gaunt bestimmt ihn...

Note 2. Zur Abwechslung mal wieder was spannendes von King, was man Lesen kann, ohne danach in die Irrenanstalt zu müssen, und spannend wie der alte Stephen King in "ES" oder "Christine"

 

Jostein Gaardner - Sofies Welt

Mysteriöse Briefe landen im Briefkasten der 15jährigen Sofie Amundsen in Oslo. Was sollen die Fragen"Wer bist du", "Was ist ein Mensch" und: "woher kommt die Welt?" Sofie ist irritiert, doch gleichzeitig beginnt ihr Geist sich zu regen. Die Briefe werden ausführlicher, und schon bald wird Sofie in die abenteuerliche und geheimnisvolle Gedankenwelt der großen Philosophen entführt. Die rätselhaften Botschaften erzählen nicht mehr und nicht weniger als die Geschichte Europas von der Antike bis zur Gegenwart. Und ausgerechnet beim Exkurs über den irischen Bischof Berkley nimmt die ganze Geschichte eine unglaubliche Wendung... Ein Roman über zwei ungleiche Mädchen und einen geheimnisvollen Briefeschreiber, eine faszinierende Philosophiegeschichte und vor allem ein geistreiches und witziges Lesevergnügen.

Note 1. Tja Leute, ein Buch das uns hilft die Welt zu begreifen - Philosophie mal für Otto-Normalverbraucher. Gut geeignet für die weibliche Welt... und das als Roman!

 

Thomas Gifford - Assassini

Der Mord an der jungen Ordensschwester Valentine läßt ihren Bruder Ben, einen Anwalt und früheren Jesuiten, nicht ruhen. Sein einziger Hinweis ist ein verblaßtes Foto aus dem Paris des Jahres 1943. Auf der Suche nach den vier Männern, die auf diesem Foto abgebildet sind - und dem fünften, der es aufgenommen hat -, stößt er auf eine Reihe ungeklärter Todesfälle. Interne Kirchenangelegenheiten, bedeutet man Ben, die ihn gefälligst nichts anzugehen hätten. Alle Spuren führen nach Rom zu den geheimnisvollen vatikanischen Archiven und weit in die Vergangenheit: Irgendwann in der Renaisance, so heißt es, unter den berüchtigten Borgia-Päpsten, gab es eine tgeheimnisvolle Mördertruppe, Assassini genannt, die dann zum Einsatz kam, wenn alle anderen Mittel versagten. Hat irgend jemand die Truppe wieder zum Leben erweckt? Hat der Vatikan Interessen, die er notfalls mit Mord schützt?

Note 2. Spannung garantiert. Weitere Bücher: "Fortsetzung" Gomorrha, Protector, Intrige

 

Johannes K. Soyener / Wolfram zu Mondfeld -

Der Meister des siebten Siegels

Er ist einer der meistgesuchtesten Männer seiner Zeit. Er kennt das Geheimnis einer Kunst, welche die Macht in Europa verändern kann. Sein Weg führt zurück in die Heimat, wo mächtige Feinde auf ihn warten. Das abenteuerliche Leben des Adam Dreyling in den Wirren des späten 16. Jahrhunderts.

Note 1. Viel Spaß bei diesem gelungenen Ausflug in die Geschichte, in welchem alle wichtigen Schauplätze des Europas im 15.Jahrhundert besucht werden...

 

Jon Land - Die Mauern von Jericho

Der "Wolf", ein brutaler Serienmörder, der seine Opfer bis zur unkentlichkeit verstümmelt, macht die Westbank und die uralte Stadt Jericho unsicher und gefährdet den Friedensprozeß im nahen Osten. Ben Kamal, Inspektor bei der palästinensischen Polizei, soll - gemeinsam mit seiner israelischen Kollegin Danielle Barnea - den "Wolf" unschädlich machen. Es beginnt ein gnadenloser Kampf mit der Zeit, in dessen Verlauf die beiden Polizisten eine Verschwörung aufdecken, die den Frieden einer ganzen Region bedroht. Und der Wolf ist nicht der gefährlichste Gegner, mit dem Danielle und Ben konfrontiert werden...

Note 2. Der Roman besticht durch seine Aktualität. Er hilft, das brisante Thema Israel & Palästina zu verstehen, die Schwierigkeiten im Friedensprozess zu begreifen.

 

Benjamin Lebert - Crazy

"Das war alles ein Wenig viel für mich heute: Anstatt zu schlafen, eine Feuerleuter hinaufzuklettern, zu saufen, was das Zeug hält, mal eben ein bischen zu vögeln und nebenbei erwachsen zu werden. Das reicht für eine Nacht. Da würde jeder kotzen, glaube ich.

Note 3. Es lebe die Pubertät. Zugegeben, die Bezeichnung Roman ist angesichts der 174 Seiten etwas übertrieben, aber dafür die Planung für einen Nachmittag perfekt. Bei mir war´s auch nicht so wild wie hier beschrieben, aber amüsant ist das Buch allemal.

 

Ken Follett - Der dritte Zwilling

Dr. Jeannie Ferramie, eine junge, ehrgeizige Psychologieprofessorin, trifft im Verlauf ihrer Forschungen auf zwei junge Männer, die sich in allem aufs Haar zu gleichen scheinen. Der eine, Steve Logan, ist der Mann, den sie lieben könnte. Der andere sitzt als Mörder im Gefängnis. Da wird Steve eines schrecklichen Verbrechens bezichtigt - und eindeutig als Täter identifiziert. Aber Steve schwört, daß er unschuldig ist. Gibt es noch einen dritten Zwilling?

Note 3. Der Film ist gegen das Buch gerade zu langweilig, deshalb nicht lesen, wer den Film sah. Der Rest kann sich auf ein gutes Buch freuen.

 

Josef Nyáry - Nimrods letzte Jagd

Schauplatz ist der vordere Orient zu Beginn des 6. Jahrhunderts v.Chr. Ägypten ist nur noch ein Schatten seiner einstigen Größe und das assyrische Reich dem Ansturm seiner Gegner erlegen. Die Babylonier unter Nebukadnezar, die Lyder und die Meder sind die neuen Herren der Region. Das Volk Israel mit den großen Propheten Jeremia und Ezechiel schmachtet in der babylonischen Gefangenschaft. In dieser aufgewühlten Epoche zieht der kimmerische Königssohn, einer der letzten Heerführer des assyrischen Reiches, in den Krieg, um das Blut seines ermordeten Sohnes zu rächen.

Note 2. Das Buch transportiert einige Probleme unserer Zeit 2500 Jahre in die Vergangenheit. Vielleicht regt es den ein oder anderen an, über die Spaßgesellschaft nachzudenken - ansonsten ist es ein spannender Roman. Weitere Bücher: Lugal, Das Haupt des Täufers, Amazonien

 

Gisbert Haefs - Troja

Was für "Hannibal" und "Alexander" gilt, trifft auch auf "Troja" zu. Jeder kennt den Mythos vom Untergang der berühmten Staft, die von den Grichen zerstört wurde, weil Paris die schöne Helena aus Sparta entführt hatte. Dieser Roman präsentiert uns die Geschichte in einer ganz anderen Version. Hier zeigt sich, daß nicht eine Frau, sondern Machtgelüste und wirtschaftliche Interessen die eigentlichen Antriebskräfte waren, die zum Krieg führten. Gisbert Haefs schildert den tragischen Niedergang der Hochkulturen und entwirft ein farbenprächtiges Panorama der süäten Bronzezeit - ein historischer Roman voller Lebensnähe, Spannung und Witz.

Note 2. Um es mit der Frankfurter Rundschau zu sagen: "Haefs´ Antike ist kein glatter Marmor, sie lebt, frißt, grölt, lacht, liebt und verreckt." Weitere Bücher: Alexander der Große, Hannibal

 

Umberto Eco - Das Foucaultsche Pendel

Drei Mailänder Verlagslektoren stoßen auf ein chiffriertes Dokument der Tempelritter aus dem 14. Jahrhundert. Die drei Spötter stürzen sich in das Labyrinth der Geheimlehren und ahnen nicht, auf welch gefährliches Spiel sie sich eingelassen haben...

Note 1. Ein herrlich dickes Buch, das man aber nur im Urlaub lesen sollte, so verrückt ist die spannende Geschichte um eine getürkte Legende. Eco hat einen gewohnt schwierigen Schreibstil, deshalb nicht gleich das Buch weglegen, sondern sich durchkämpfen - wer sich daran gewöhnt hat, kommt auf seine Kosten! Weiteres Buch: Der Name der Rose

 

Douglas Adams - Per Anhalter durch die Galaxis

Die gute alte Erde muß einer Hyperraum-Expreßroute weichen. Arthur Dent, einziger überlebender, reist per Anhalter durch die Galaxis - in Begleitung des Reiseschriftstellers Ford Perfect, der ihm zeigt, daß die übrigen Völker der Milchstraße auch nicht mehr auf dem Kasten haben, als die Zivilisation, die gerade das Zeitliche gesegnet hat...

Note 1. Skurill, Makaber und einfach lächerlich - und darum Kult. Wer englischen Humor nicht versteht läßt besser die Finger davon, wer das Leben des Brian mag, kommt auf seine Kosten. Weitere Bücher: 4 Fortsetzungen: Das Restaurant am Ende des Universums; Das Leben, das Universum und der ganze Rest; Macht´s gut, und Danke für den Fisch; Einmal Rupert und zurück leider ist der Autor zwischenzeitlich verstorben. Anderes Buch auch Dirk Gentley´s hollistische Detektei 

 

Stephen Fry - Geschichte machen

Wie wäre die Geschichte verlaufen, wenn Hitler nie geboren worden wäre? Den jungen Cambridge-Historiker Michael Young und den Physik.Professor Leo Zuckermann quält diese Frage und der Wunsch, den Holocaust ungeschehen zu machen. Sie lassen dem Traum Taten folgen. Auf wunderbare Weise schaffen sie den Zeitsprung nach Braunau ins Jahr 1888. und als Folge einer Brunnenvergiftung bekommt Alois Hitler keinen Sohn und das deutsche Volk keinen Führer geschenkt. Bleibt der Menscheitsgeschichte ihr finsterstes Kapitel erspart? Zurück in der Gegenwart erwacht Michael in einer anderen Welt...

Note 3. Das Buch ist unterhaltsam und zeigt, daß der Umgang mit dem, was passiert ist, nicht immer einfach ist.

 

Jeffery Deaver - Die Assistentin

Ex-Detective Lincoln Rhyme ist nach einem Arbeitsunfall querschnittsgelähmt und zieht sich immer mehr in seine Privatsphäre zurück. Bis ein Serienkiller die Stadt in Angst und Schrecken versetzt: an jedem Tatort hinterläßt er einen Hinweis auf seinen nächsten Mord. Lincolns Interesse wird geweckt - denn langsam kommt ihm der Verdacht, daß er den Mörder kennen muß...

Note 1. Ein brilliannter Thriller, sehr rasant. Im Kino kam das Buch unter dem Titel "Der Knochenjäger" auf die Leinwand. Spannend bis zum Schluß, wo das dicke - und überraschende - Ende kommt. Also nicht von hinten lesen!!! Weiteres Buch (Fortsetzung): Letzter Tanz

 

Elisabeth George - Denn Sie betrügt man nicht

Der rätselhafte Tod eines jungen Pakistani versetzt das beschauliche englische Seebad Balford-le-Nez in Aufruhr. Da Inspektor Lynley soeben seine Hochtzeitsreise angetreten hat, beginnt Barbara Havers auf eigene Faust zu ermitteln - und findet sich in einem Familienkrieg wieder, in dem Geldgier, Abhängigkeit und blinder Gehorsam einen gefährlichen Nährboden der Gewalt bereitet haben.

Note 3. Ein Krimi im Multi-Kulti Milleu. Leider von Zeit zu Zeit ein wenig langathmig. Weiteres Buch: Asche zu Asche

 

Andreas Eschbach - Das Jesus-Video

Stephen Foxx, Mitglied der New Yorker Explorer´s Society, findet bei ärchäologischen Ausgrabungen in Israel in einem zweitausend Jahre alten Grab die Bedienungsanleitung einer Videokamera, einer Kamera, die erst in einigen Jahren auf den Markt kommen soll. Es gibt nur eine Erklärung: Jemand muß versucht haben, Videoaufnahmen von Jesus Christus zu machen. Der Tote im Grab wäre demnach ein Mann aus der Zukunft, der in die Vergangenheit reiste - und irgendwo in Israel wartet seine Kamera samt Aufnahme in einem sicheren Versteck darauf, gefunden zu werden. Oder ist alles nur ein großangelegter Schwindel? Eine turbulente Jagd zwischen Archäologen, Vatikan, den Medien und Geheimdiensten beginnt.

Note 2. Eigentlich ein Buch, das die Note 1 verdient, aber der Autor läßt die ein oder andere Frage offen, ohne die Phantasie anzuregen. Nichts ist schlimmer für ein Buch, als ein schlechter Schluß!

 

Patrick Süskind - Das Parfum

Die Geschichte des behindeten Jean-Baptiste Grenouille, der, ohne Geruch geboren, eine besondere Gabe hat - den perfekten Geruchssinn. Der Autor ezählt die Geschichte Grenouille´s auf der Suche nach dem perfekten Parfüm, wobei er auch nicht vor Mord zurückschreckt. Schließlich hat er es gefunden, und bereitet sich auf ein makaberes Ende vor...

Note 2. Auch wenn das Buch sich wegen der vielen französischen Begriffe schwer lesen läßt, ist der Leser von der makaberen Welt des Titelhelden gefangen.

 

Mario Puzo - Der letzte Pate

Der Altmeister des Mafia-Epos. Der letzte Pate erzählt von Ehre und Macht eines Mafia-Clans, von Liebe, Verrat und großem Geld.

Note 2. Das Buch ist unterhaltsam und zeigt, wie die Mafia mittlerweile eine seriöse Aura um sich aufgebaut hat.

 

Frederick Forsyth - Die Faust Gottes

Einen Tag nach Ablauf des westlichen Ultimatums an Saddam Hussein greifen alliierte Bomber irakische Stellungen an. Während alle Welt die "Operation Wüstensturm" erwartet, kämpft eine Handvoll Männer darum, die Menscheit vor einer Katastrophe zu bewahren. Mike Martin, britischer SAS Major, operiert bereits seit Monaten als Spitzel im besetzten Kuwait. Als es ihm endlich gelingt, Kontakt zu dem mysteriösen Spion Jericho aufzunehmen, bestätigt sich seine schlimmste Befürchtung: Hussein ist im Besitz der "Qubth-ut-Allah" - der Faust Gottes, wie er die Atombombe nennt. Martin bleiben genau vier Tage für den gefährlichsten Auftrag seines Lebens- die Faust Gottes zu finden, und zu zerstören.

Note 2. Ein spannendes Buch. Leider stark amerikanisiert, so daß die islamische Mentalität nicht ganz richtig dargestellt ist, und deshalb der Eindruck entsteht, das alles etwas verwischt wird

 

Noah Gordon - Der Medicus

In die schillernde Welt des Mittelalters entführt Noah Gordon den Leser in diesem bunten und spannenden Bestseller, dessen deutsche Originalausgabe über 2,5 Mio mal verkauft wurde. Es ist die Welt der Bader und Gaukler, der reisenden Kaufleute, der Pest und des Hungers, des blinden Gottesglaubens und der Scheiterhaufen. Der Waisenjunge Rob Jeremy Cole findet bei einem Bader Schutz und wird sein gelehriger Schüler. Nach dem Tod seines Meisters bricht er nach Persien auf, denn dort, im fernen Isfahan, lehrt der berühmteste aller Ärzte, ein wahrer Heiler und Helfer der Menschen...

Note 1. Der größte Wurf des Autors. Die Fortsetzungen "Der Schamane" und "Die Erben des Mdicus" sind dagegen vergleichsweise langweilige Geschichten. Weitere Bücher auch: Die Klinik, Der Diamant des Salomon

 

Bernhard Schlink - Der Vorleser

Sie ist reizbar, rätselhaft und viel älter als er ... und sie wird seine erste Leidenschaft. Eines Tages ist sie spurlos verschwunden. Erst Jahre später sieht er sie wieder - als Angeklagte im Gerichtssaal. Die fast kriminalistische Erforschung einer sonderbaren Liebe und bedrängenden Vergangenheit. Die Liebe eines Schülers zu einer Straßenbahnschaffnerin.

Note 2. Ein tiefsinniges Buch, nicht zur Entspannung geeignet, regt zum Nachdenken an...

 

Peter David - Q2

Einem solch bedrohlichen und mächtigen Gegner ist Captain Picard auf all seinen Fahrten noch nicht begegnet: Q, ein Geschöpf aus einem anderen Kontinuum, mit dem sich Picard schon bei seiner ersten Mission als Captain der Enterprise konfrontiert sah. In den folgenden Jahren ist Q immer wieder zurückgekehrt, manchmal waren seine Attacken gefährlich, manchmal lediglich wiederwärtig - immer jedoch war sein Auftreten von scheinbar grenzenloser Macht begleitet. Doch als Q diesmal auftaucht, kommt er aus einem ganz anderen Grund: Er bedarf Picards Hilfe, da ein anderes Geschöpf aus seinem Kontinuum eine gewaltige Machtquelle entdeckt hat. Dieses abtrünnige Geschöpf heißt Trelane. Und er ist nun unbeschreiblich gefährlich geworden: Nicht nur Picards Schiff steht auf dem Spiel oder die Galaxie oder das Universum - diesmal geht es um die Existenz aller Kreaturen.

Note 2. Ein muß für alle Stat-Trek Fans!

 

Peter de Rosa - Gottes letzter Diener

Seit seinem Weltbestseller Gottes erster Diener gilt Peter de Rosa als der Vatikanspezialist schlechthin. Sein Wissen um die dunklen Seiten des Papsttums kommt nun einem Roman zugute, dessen Handlung kurz nach der Jahrtausendwende angesiedelt ist. Er schildert das Schicksal des irischen Priesert Brian O´Flynn, der als Papst Patrick nicht nur die Herzen der Menschen erobert, sondern sich auch mit Engagement den globalen politischen Herausforderungen stellt.

Note 3. Wichtigste Erkenntnis: Kardinäle sind auch nur Menschen! Und zum Teil recht witzig dargestellt. Anregend, da es sich Gedanken macht um die Zeit nach Johannes Paul II

 

Rebecca Gable - Das lächeln der Fortuna

England 1360: Nach dem Tod seines Vaters, des ehemaligen Earl of Waringham, reißt der zwölfjährige Robin aus der Klosterschule aus, und verdingt sich als Stallknecht auf dem Gut, das einst seiner Familie gehörte. Als Sohn eines angeblichen Hochverräters zählt er zu den Besitzlosen und ist der Willkür der Obrigkeit usgesetzt. Besonders Mortimer, der Sohn des neuen Earl, schikaniert Robin, wo er kann. Zwischen den Jungen erwächst eine tödliche Feindschaft. Aber obin geht seinen weg, der ihn schließlich zurück in die Welt von Hof, Adel und Ritterschaft führt. An der Seite des charismatischen Duke of Lancaster erlebt er Feldzüge, Aufstände und politische Triumphe - und begegnet Frauen, die ebenso schön wie gefährlich sind. Doch das Rad der Fortuna dreht sich unaufhörlich, und während ein junger, unfähiger König England ins Verderben zu reißen droht, steht Robin plötzlich wieder seinem Todfeind gegenüber.

Note 1. Das Buch ist gut, es wundert mich, daß es auf keiner der großen Bestsellerlisten stand. Jeder, der es von mir bisher erhalten hat, war begeistert!

 

Stanislaw Lem - Sterntagebücher

In diesem 1971 erschienenen Buch zeichnet Lem in amüsanten Kurzgeschichten das von Merkwürdigkeiten gepflasterte Leben seines Helden Ion Tichy´s auf. Tichy, Weltraumfaher und Philosoph sieht sich auf seinen Reisen stets mit anderen raumfahrenden Völkern konfrontiert, die sich für die Probleme von Menschen (was ist das eigentlich?) nicht interessieren. Ein "utopisches" Buch ohne große Action, aber wie ein Nachmittagsplausch über die Nachbarin geschrieben.

Note 1. Weitere Bücher über Tichy (als Roman): Der futurologische Kongress, Lokaltermin, Der Flop

 

Helmut Schmidt - Menschen und Mächte

Gespräche hinter den Mauern des Kreml, Treffen im Palast des himmlischen Friedens, Auseinandersetzungen im Oval Office des Weißen Hauses: Der Staatsmann Helmut Schmidt berichtet in seinen Memoiren von den Menschen und Mächten, die als Partner oder als Gegenspieler sein politisches Leben bestimmten. Seine Gedanken zur Weltpolitik knüpft er an ganz konkrete Erlebnisse, an Begegnungen mit den großen Politikern seiner Zeit. Unverkennbar trägt dieses Buch, daß zum spektakulärsten Memorienerfolg der letzten Jahrzehnte geworden ist, die Diktion Helmut Schmidts. Was er über die Grundsätze seiner Politik schreibt, hat bis heute nichts an Aktualität eingebüßt.

Note 2. Das Buch hilft aufgrund seiner Rückblende, damalige und heutige Probleme in der Geschichte der USA und Rußlands/Sowjetunion zu verstehen. Bemerkenswert die Aufteilung, erst unter deutsch-russischen, dann unter deutsch-amerikanischen Aspekten bestimmte Ereignisse zu schildern und zu bewerten.

 

Greg Illes - @E.R.O.S.

Tagsüber verkauft Harper Cole von seiner abgelegenen Farm aus Waren Via Internet. Nachts hingegen arbeitet er für den exclusiven E.R.O.S.-Online-Dienst, zu dessen Kunden sowohl Hollywood-Stars als auch New Yorker Intelektuelle zählen. Unter der Zusicherung absoluter Anonymität plaudern diese Online-Benutzer im Internet ihre geheimen Wünsche und Obsessionen aus. Als plötzlich sechs weibliche E.R.O.S.-Kunden jeden Kontakt abbrechen, ahnt Cole, daß irgend etwas nicht in Ordnung sein kann. Und als die sechs Frauen schließlich ermordet aufgefunden werden, steht Cole plötzlich ganz oben auf der Liste der Hauptverdächtigen und jagt - um seine Unschuld zu beweisen - den Selbstmörder auf eigene Faust.

Note 4. Kein großer Wurf. Zu viel Computerchinesisch, zu durchsichtige Akteure, daher kaum Spannung - und das Ende vom Lied ist auch nicht gerade überraschend!

 

Stephen King - Christine

Wohl Stephen Kings berühmtester Horror-Roman - von Starregiseur John Carpenter kongenial verfilmt. Stephen King ist ein Geschichtenerzähler, ein intelligenter, gewitzter, hochspezialisierter Handwerker - der Handwerker des Schreckens. Christine ist ein Meisterwerk der modernen Horrorliteratur, das durch psychologische Rafinesse, irritierender Schockeffekte und unheimlichen Nervenkitzel besticht.

Note 2. Ein wahrlich schauriges Machwerk! Weitere Bücher: ES, The Stand - das letzte Gefecht, Dead Zone, Die Augen des Drachen

 

Perry Rhodan - Die Dritte Macht

Die Welt in der Zeit des kalten Krieges: Die politischen Machtblöcke drohen ihre Meinungsverschiedenheiten in einem alles vernichtenden Atomkrieg auszutragen. Der Kampf um die Vorherrschaft wird in den Weltraum hinausgetragen, der Wettlauf um die Eroberung des Mondes beginnt. An Bord der Stardust startet Major Perry Rhodan und drei weitere Angehörige der US-Space-Force zum Erdtrabanten. Schon vor der Landung auf dem Mond ereignen sich merkwürdige Dinge: Funkgespräche werden gestört, Flugmanöver verlaufen unplanmäßig und an Bord der Stardurst zeigen die Kontrollinstrumente unerklärliche Werte an. Nach der Landung wird es zur Gewißheit: Auf Luna befinden sich Angehörige einer unvorstellbar mächtigen extraterrestischen Zivilisation. Perry Rhodan nimmt Kontakt zu diesen Intelligenzen auf und findet heraus, daß es Besatzungsmitglieder eines havarierten Expeditionschiffes der Arkoniden sind. Als erster Mensch wird er mit dem überlegenen Intellekt und dem für Menschen kaum begreiflichen Wissensstand dieser Wesen konfrontiert. Wie Perry Rhodan mit dieser Situation fertig wird und die Macht der Fremden nutzt, um den Ausbruch des dritten Weltkrieges zu verhindern, schildert dieses Buch.

Note 3. Sicherlich Trivial (sozusagen Klatschliteratur für Männer), aber spannend und wegen seiner Trivialität leicht zu lesen. Eher etwas entspannendes (Man muß nicht mitdenken). Und es gibt mittlerweile weit über 100 Fortsetzungen!

 

Betty Mahmoody - Nicht ohne meine Tochter

Im Sommer 1984 fliegt Betty Mahmoody zusammen mit ihrer kleinen Tochter und ihrem persischen Ehemann zu einem zweiwöchigen Ferienaufenthalt in den Iran. Bereits nach kurzer Zeit muß sie feststellen, daß ihr Mann sich immer mehr verändert. Er schlägt sie und das Kind und sperrt sie ein. Der Urlaub wird auf unbestimmte Zeit verlängert, und bald gibt es keine Hoffnung mehr auf Rückkehr in die USA, es sei denn, sie ließe ihre Tochter zurück. Es gelingt Betty, Kontakt zur Schweizer Botschaft aufzunehmen; dort rät man ihr, das Land ohne ihre Tochter zu verlassen. Das aber will sie unter keinen Umständen... Ein mitreißendes Buch, das zugleich die Probleme deutlich macht, die bei Partnern aus verschiedenen Kulturkreisen auftreten können.

Note 2. Interessante Einblicke in die islamische Welt, wenn auch für den Mitteleuropäer alles etwas fremd erscheint.

 

Sidney Sheldon - Diamanten-Dynastie

Dies ist eine große Familiensaga, eine Geschichte von Abenteuer und Verbrechen, von Sex und Liebe, Gewalt und Hinterlist. Sidney Sheldon erzählt vom Aufstieg der Blachwells, von den Diamantenfeldern in Südafrika, wo der Gründer der Dynastie als armer Digger begann, von den kleinen Straßen in Paris, den herrschaftlichen Wohnsitzen Englands und den Geschäften, die in Amerikas Chefetagen und Schlafzimmern gemacht werden. Aber im Mittelpunkt seines Romans um die Geheimnisse und Leidenschaften einer Familie steht Kate Blckwell, die ebenso schöne wie machtbesessene Konzernherrin.

Note 3. Wie die Buchbeschreibung ahnen läßt: Dallas oder Denver-Clan mal zu Papier gebracht (wie viele Bücher des Autors). Etwas schräg, aber Lesbar. Weitere Bücher: Das Erbe, Die Mühlen Gottes, Zorn der Engel (klingt alles dramatischer als es eigentlich ist...)

 

John Jakes - Liebe und Krieg

Das unfaßbare ist geschehen. Aus dem jahrzehntelang schwelenden Konflikt um die Frage der Sklavenhaltung ist ein offener Krieg zwischen den Nord- und Südstaaten entbrannt, der auch vor den Amins und Hazards nicht halt macht. Sie werden hineingerissen in einen Strudel von Haß und Gewalt, und Ihre Freundschaft wird mehr als einmal einer harten Zerreißprobe ausgesetzt. Doch inmitten der düsteren Untergangsstimmung gibt es auch leutende Beispiele von Liebe und Treue, Hingabebereitschaft und Opfermut.

Note 3. Sicherlich die übliche amerikanisch überzogene Version von Helden, aber geschichtlich gut gemacht. Leider hat die Fernsehserie (Fackeln im Sturm), die z.T. sehr erheblich vom Buch abweicht, dem ganzen ein Daily-Soap Klischee verpaßt, deshalb ist das Ganze für jemanden der die Serie gesehen hat, nicht vorurteilsfrei zu lesen. Fortsetzunen sind: Die Erben Kains, Himmel und Hölle

 

Marcel Reich-Ranicki - Mein Leben

Dieses Buch gehört zu den großen Geschichtserzählungen unseres Jahrhunderts. Es ergreift durch die tonlose Stille des Entsetzens, durch subtile Andeutungen, polemisches Verschweigen, durch Lakonik und Zärtlichkeit. Nur herzlose Leser werden sich diesem Drama in Prosa entziehen können. Reich-Ranicki hat eine der schönsten Liebesgeschichten dieses Jahrhunderts geschrieben.

Note 1. Das Buch ist alles andere als eine Liebesgeschichte!!! Der Lebensweg eines jüdischen Mitbürgers, der trotz Warschauer Ghetto die in die DEUTSCHE Literatur vernarrt ist. Der üblich schwere Stil, doch wer erst mal drin ist, liest schnell wie in einem Geschichtsbuch... Doch etwas Zeit sollte eingeplant werden, das Buch hat es in sich und kann wohl schlecht am Stück gelesen werden!

 

Alexander Wolkow - Der Zauberer der Smaragdenstadt

Die Geschichte des Zauberers von Oz - nacherzählt von Alexander Wolkow und mit eigenen Ideen angereichert.

Note 2. Ein sehr schönes Märchenbuch, auch wenn es 20 Jahre her ist, das ich es gelesen habe. Ein MUSS für jedes Kind. Das schönste:Wolkow hat noch 5 Fortsetzungen geschrieben: Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten; Die sieben unterirdischen Könige; Der Feuergott der Marranen; Der gelbe Nebel; Das Geheimniss des verlassenen Schlosses. Alle nachfolgenden Fortsetzungen sind langweilig. Also: Kinder und Patenkinder können sich freuen!!!

 

Wladimir Afanasjewitsch Obrutschew - Plutonien

Note 2. Das 1924 erstmal erschienene Buch erzählt von den Abenteuern einer Arktisexpedition, die sich unverhofft in einer riesigen unterirdischen Höhle wiederfinden, in welcher es noch Dinosaurier gibt. Ähnlich der verlorenen Welt von Conan Doyle ein Ausflug in die Urzeit.

 

Jörg A. Herber - Das Kreisen der Raben

Sechs einflußreiche Greise trauern in einem privaten Altersheim am Fuße des Kyffhäusers den verlorenen Werten des Preußentums nach. Da sie die Politik der Bundesrepublik mißbilligen, wollen sie selbst noch einmal Weltgeschichte machen. Dabei ist ihnen - fast - jedes Mittel recht... Zur gleichen Zeit kommt in einer ehemaligen Zechensiedlung im Ruhrgebiet unter ungeklärten Umständen ein Mann ums Leben: Rüdiger Strombach, genannt Einstein, ein an den Rollstuhl gefesseltes Computergenie. Welche Rolle spielt das Dokument, welches ihm sein Freund Max Wilhelms kurz zuvor zur Recherche übergeben hat? Denn Wilhelms, einst ehrgeiziger Journalist, nun exzessiver Trinker, wird plötzlich von BND und Verfassungsschutz gejagt.Als sein journalistischer Spürsinn wieder erwacht, erkennt Wilhelms, daß er der Story seines Lebens auf der Spur ist, bei der die Zukunft eines ganzen Landes auf dem Spiel steht...

Note 2. Spannende Geschichte die sicherlich etwas an den Haaren herbeigezogen ist, aber in harmloser Form "rechte" Probleme beleuchtet.

 

Henning Mankell - Die weiße Löwin

"Plötzlich war ihr klar, daß sie weg mußte. Der regungslose Mann mit seinen kalten Augen machte ihr angst. Sie wollte loslaufen, doch der Mann war plötzlich lebendig geworden. er zog etwas aus seiner Jackentasche. Zu spät erkannte Sie, daß es eine Pistole war." - Was mit dem Verschwinden einer jungen Frau beginnt, führt den schwedischen Kommissar rasch auf die Spur einer südafrikanischen Geheimorganisation.

Note 1. Ja ja, die alten Schweden. Man glaubt es kaum, aber des Buch ist fast bis zum Schluß spannend, und bis zu seinem Ende unterhaltsam. Leute gibt es da! Aber am besten selbst lesen! Weiteres Buch: Die Hunde von Riga

 

Lindsay Davis - Kupfervenus

Bei seinen neuen aufregenden Abenteuer muß der Privatdetektiv Marcus Didius Falco gleich zwei mal unliebsame Bekanntschaft mit Ratten machen: Zuerst trifft er solche mit vier Beinen in dem Kerker, in den ihn Vespasians Hofspion hat werfen lassen. Nach seiner Entlassung findet Falco seinen neuen Auftraggeber unter freigelassenen Sklaven, die die Hochzeit eines Kollegen verhindern wollen: Dessen Auserwählte hat bereits drei Ehemänner überlebt und sich so ein hübsches Vermögen zusammengeerbt. Etwas widerwillig nimmt Falco den Fall an, und trifft dabei auf neue Ratten - diesmal allerdings auf solche mit zwei Beinen.

Note 2. Für jeden, der das antike Rom oder Pompeij schon besucht hat, füllen sich die Gassen mit Leben. Die Dialoge sind m.E. etwas schwach, dafür ist der plaudernde Erzählstil, der diese Krimis ausmacht, entspannend zu lesen. Und ein wenig Geschichte gibt´s gratis. Weitere Bücher: Eisenhand, Bronzeschatten, Die Gnadenfrist, Letzter Akt in Palmyra

 

Ken Follett - Die Kinder von Eden

Wenn der Mensch der Natur gebieten kann, gibt es keine Sicherheit mehr Diesseits von Eden. Ein kleines Tal in Kalifornien. Hier lebt seit den sechziger Jahren eine Hippie-Kommune. Nun aber soll ihr Dorf einem Stausee weichen. In ihrer Not fassen die "Kinder von Eden" einen wahnwitzigen Plan: Wenn man sie nicht in Frieden leben läßt, wollen Sie ein Erdbeben mit katastrophalen Folgen auslösen. Niemand glaubt ihnen. Ein folgenschwerer Fehler, wie sich bald zeigt...

Note 2. Ich weiß, schon wieder Follett, aber von seinen 14 Büchern, die ich gelesen habe, gehört dieses zu den 5 besseren. Ein Buch das unter anderem dadurch besticht, das die Erdbebentheorie für den Laien verständlich - und vor allem schlüssig erklärt wird. Außerdem lernt man ein klein wenig über Hippies - verstanden hab ich diesen Kult jedoch trotzdem nicht. An dieser Stelle die anderen guten Bücher, soweit nicht schon erwähnt: Die Pfeiler der Macht, Die Nadel, Der Schlüssel zu Rebecca

 

Robert Mawson - Das Lazaruskind

Nach einem tragischen Unfall liegt die kleine Frankie im Koma, von der Schulmedizin schon bald aufgegeben. Ihr zwölfjähriger Bruder Ben fühlt sich schuldig und flüchtet in eine Phantasiewelt. Da hören die Eltern der Geschwister von einer Ärztin, die Kinder aus dem Schattenreich zwischen Leben und Tod zurückgeholt hat. Doch ihre Arbeit ist umstritten, und einflußreiche Kreise möchten sie stoppen. Ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Note 2. Ein alles in allem gutes Buch, welches zeigt, dass der Mensch im Mittelpunkt aller Dinge stehen sollte. "Leider" schneidet die bigotte amerikanische Kultur wieder einmal nicht so gut ab. Das Ende gefällt mir nicht, es lässt zu viele Fragen offen, und kommt zu plötzlich.

 

Erich Maria Remarque - Der schwarze Obelisk

Frühjahr 1923: Die Geschäfte der Grabdenkmalsfirma Heinrich Kroll & Söhne gehen gut; sie verkauft glänzend und wird trotzdem von Tag zu Tag ärmer. In Deutschland ist Inflation. Das rasch bedruckte Papier verliert innerhalb weniger Stunden seinen Wert, das tägliche Leben wird vom harten Dollarkurs diktiert. Mit unerbittlichem Realismus beschreibt Remarque, der Autor des weltberühmten Antikriegsromans "Im Westen nichts neues", in seinem Roman eine deutsche Stadt in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg, mit ihren Vereinen, den heimlichen Bordellen, ihren Kneipen und Menschen. Remarue ist ein unbestritten populärer Schriftsteller, dessen Werke über reine Unterhaltungsliteratur weit hinausgehen. Sein Talent ist es, ein ernsthaftes Problem so zu erzählen, daß es uns angeht.

Note 2. In der Tat schildert Remarque sehr realistisch die Verhältnisse einer deutschen Kleinstadt. Besonders Großstädtern zu empfehlen! Weiteres Buch: Im Westen nichts neues, Drei Kameraden

 

Noah Gordon - Der Medicus von Saragossa

Spanien 1492: Im ganzen Land wütet die Inqusition. Jona, der dreizehnjährige Sohn eines jüdischen Silberschmieds, steht nach der Ermordung seines Bruders und dem Tod seines Vaters völlig allein da. Er beschließt, der Inquisition zu trotzen, und schlägt sich auf eigene Faust durch. Nach einer Odyssee durch ganz Spanien gelangt er Jahre später zu einem alten Medicus nach Saragossa. Dort spürt er, daß die Heilkunst seine wahre Berufung ist. 

Note 4. Ganz im Stil seiner letzten Bücher ist das neueste Gordon-Werk teilweise regelrecht langweilig, deshalb erwähne ich es hier, um vorzuwarnen. Die Geschichte wirkt dünn, die Handlung ist hastig und entwickelt sich kaum, weshalb der Roman teilweise oberflächlich wirkt. Die bunte Darstellung wie wir sie aus dem Medicus gewöhnt sind, fehlt zum Teil. Das Werk macht den Eindruck, daß es unter Zeitdruck geschrieben wurde. Nur Geldschneiderei?

 

Umberto Eco - Die Insel des vorigen Tages

Es war Nacht, er war eingenickt und hatte nicht bemerkt, daß er auf das Schiff zu trieb, bis das Brett mit einem leichten Erzittern an den Bug der Daphne gestoßen war. Roberto de La Grive, unterwegs mit einer geheimen wissenschaftlichen Expedition, erleidet Schiffbruch in der Südsee und landet nicht auf einer einsamen Insel, sondern auf einem Schiff voller exotischer Pflanzen und Vögel, Messínstrumente und merkwürdiger Gerätschaften. Wieder zu Kräften gekommen, merkt er, dass er auf dem Schiff nicht allein ist...

Note 2. Wer sich mit dem philosophischen Aspekt des Themas "Zeit" noch nicht beschäftigt hat, wird mit diesem Werk Ecos so seine Probleme haben. In einer Rahmenerzählung entwickelt der Autor einen interessanten Roman über die wissenschaftlichen Sichtweisen des 17.Jahrhunderts, über die großen geographischen Entdeckungen dieser Zeit und der Erkenntnis, daß die Erde Rund ist. Dreh und Angelpunkt ist dabei die Datumsgrenze, an welcher die Insel liegt. Dem Interessierten verspricht der Roman einen interessanten Lesegenuß - nicht unbedingt zur Entspannung geeignet. Weitere Romane: Der Name der Rose, Das foucoultsche Pendel

 

E.W. Heine - Das Halsband der Taube

Kelheim im September 1231: Herzog Ludwig von Bayern wird von einem Attentäter erstochen. Person und Motiv des Meuchelmörders liegen im dunkeln. Die wenigen Spuren verweisen auf den Templerorden, auf Kaiser Friedrich II. und auf den Alten vom Berge, Oberhaupt der moslemischen Assasinen, der auf der geheimnisumwitterten Feste Alamut in Persien lebt. Dorthin macht sich der Tempelritter Orlando da Padua auf den Weg, um die Hintergründe der Tat zu erforschen. Doch während Orlando mhr und mehr den betörenden Reizen der fremden Kultur verfällt, verstrickt er sich auch immer tiefer in sein gefährliches Doppelspiel. Er ist Akteur und Getriebener zugleich. Aber wer zieht die Fäden? Wo liegt der Ursprung des Verrats?

Note 1. Das Buch mag auch zur Note 2 zählen, ich hab jedoch die bessere Note gewählt, weil im vorliegenden Roman sehr eindrucksvoll die Entstehung einer der schrecklichsten Geißel der neuen Zeit erzählt wird: dem Terrorismus. Kurz vor der Zerstörung des Templerordens, über den hier allerdings weniger ausführlich berichtet wird, führt uns der Roman in die arabische Welt des 13. Jahrhunderts. Der Roman ist gut erzählt, und flüssig zu lesen. Was will man mehr?

 

Donna Leon - Endstation Venedig

Die aufgedunsene Leiche eines jungen Mannes schwimmt in einem stinkenden Kanal in Venedig. Und zum Himmel stinken auch die Machenschaften die sich hinter dem Tod verbergen: Mafia, amerikanisches Militär und der italienische Machtapperat sind gleichermaßen verwickelt.- Eine harte Nuß für Commissario Brunetti, der sich nicht unterkriegen läßt: Venedig durchstreifend und seine Connections nutzend, ermittelt er ebenso sympatisch wie unkonventionel.

Note 2. Das ideale Buch zum entspannen. Fast beiläufig wird der berufliche Alltag eines italienischen Polizeibeamten erzählt. Für Freunde Italiens - und für Venedig-Fans - verspricht dieser Roman in seinem Plauderton, der die mediterrane Lebensart zum Boten der eigentlichen Geschichte macht, einen Lesegenuß. Ein Buch für Menschen, die Zeit haben. Weitere Bücher (von vielen): Venezianische Scharade, Noblita 

 

Salman Rushdie - Die satanischen Verse

Dieser Roman ist das überaus vielstimmige Geschichte und Gegenwart durcheinander wirbelnde, von Einfällen überbordende und trotz eines Happy End letztendlich tieftraurige Manifest eines endgültigen Glaubensverlustes. Seinen literarischen Rang gewinnt das Buch durch eine scheinbar paradoxe Entscheidung seines Autors. Denn Rushdie erzählt diesen Glaubensverlust nicht im Sinne rationaler Welterfahrung: er benutzt vielmehr alle ihm zu Gebote stehenden Mittel des Phantastischen und des Wunderbaren, um sein Pandämonium der entgöttlichten Welt zu veranschaulichen.

Note 3. Jeder, der sich noch nicht mit dem Islam und seiner Geschichte auseinandergesetzt hat, empfehle ich, die Hände von diesem Buch zu lassen! Nur mit großem Hintergrundwissen lassen sich verschiedene Passagen des Buches überhaupt erst erfassen und das Buch demzufolge zu verstehen. Die geistigen Sprünge des Autors machen ein flüssiges lesen schwer, geben aber ein durchaus interessantes Bild zu dessen Anschauungen. 

 

Hartmann Scheddel - Die Chronik der Welt

Note 2. Die 1493 erstmals erschienene Chronik im Format des Folianten neu aufgelegt, mit Erklärungen und Kommentierungen. Neben dem Augenschmaus, den die mittelalterliche Buchkunst bietet (das Buch ist ein Reprint vom deutschsprachigen Original), fasziniert die mittelalterliche Geschichtsschreibung mit ihrer bunten Sprache. Es ist zugegeben schwierig, das mittelalterliche Hochdeutsch zu verstehen, zumal einige Wörter 500 Jahre später eine völlig andere Bedeutung haben. Der Leser wird jedoch, wenn er sich Kapitel für Kapitel vornimmt, mit einer kurzweiligen Lektüre belohnt, welche Weltanschauung und Denkstruktur unserer Vorfahren eindrucksvoll veranschaulicht.   

 

Plutarch - Vergleichende Lebensbeschreibungen 

Note 2. Im amüsanten Plauderton erzählt Plutarch, der 80 n.Chr. starb, die Lebensgeschichte verschiedener Antiker griechischen und römischen Helden. Neben Theseus, Lykurg oder auch Julius Cäsar sind besonders die kleinen Nebensächlichkeiten, welche Querverbindungen zur Geschichte aufzeigen, besonders interessant. Die Welt der Antike wird sehr lebendig geschildert, Plutarch bestätigt oder verwirft historische Quellen wie Homer oder Herodot mit verständlicher Logik ohne jedoch die absolute Wahrheit zu beanspruchen. Ein Muß für jeden, den die Antike schon immer fasziniert hat.  (Auch unter dem Titel "Römische und griechische Helden" bekannt.)

 

Thomas R.P. Mielke - Karl Martell

Die monumentale Romanbiografie über den Großvater Karls des Großen. Vom rechtlosen unehelichen Herschersohn zum mächtigsten Mann Europas reicht der kometenhafte Aufstieg des Karl Martell (667-741). Er riß mit Hilfe eines Rebellenheeres die Macht im Frankenreich an sich, rettete das Reich vor dem Eindringen der Araber und war schließlich so mächtig, daß er das Land ohne König regierte. Dieser Mann, der nie eine Krone trug, bereitete durch seine politischen Fähigkeiten und durch militärische Erfolge den Boden für die Herrschaft seines Enkels, Karls des großen. Thomas R.P. Mielke macht sich in dieser spannenden Romanbiographie auf die Suche nach der dramatischen Lebensgeschichte eines Herrschers, der trotz seiner historischen Bedeutung bis heute ein unbekannter geblieben ist.

Note 2. Wie der Roman "Karl der Große" ein anschauliches Bild seiner Zeit.

 

Pearl S. Buck - Das Mädchen Orchidee

Note 1. Das Leben von Tsu Hsi, der letzten regierenden Kaiserin von China, steht im Mittelpunkt dieses Romans. Ausführliche Schilderungen aus der uns fremden, Jahrhunderte alten chinesischen Kultur und Tradition nehmen die Leser gefangen, fast beiläufig werden die geschichtlichen Ereignisse wie z.B. Boxeraufstand erwähnt. Schade, das die Autorin kaum noch verlegt wird (letztes mal 1996), so daß ihre Bücher fast  nur noch im Antiquariat erworben werden können.

Weiteres Buch: Die gute Erde, Die Frau des Missionars

 

Rebecca Gable - Das zweite Königreich

England 1064: Ein Überfall dänischer Piraten setzt der unbeschwerten Kindheit des jungen Caedmon of Helmsby ein jähes Ende: Ein Pfel verletzt ihn so schwer, daß er zum "nutzlosen Krüppel" wird. Sein Vater schiebt ihn ab und schickt ihn als Übersetzer einer englischen Gesandtschaft in die normannische Heimat seiner Mutter. Zwei Jahre später kehrt Caedmon geheilt und von normannischen Einflüssen geprägt, mit Herzog William und dessen Heer zurück. Nach der Schlacht von Hastings und Williams Krönung gerät Caedmon als Übersetzer des Königs und Lehrer der Prinzen in ine Schlüsselposition, die er niemals wollte: Er wird zum Mittler zwischen Eroberern und Besiegten ohne je zu wissen, wo er selbst steht. In dieser undankbaren Rolle schafft er sich erbitterte Feinde. (gekürzt)

Note 2. Wie "Das Lächeln der Fortuna" ein gelungenes Bild des mittelalterlichen Englands, jedoch vom Strickmuster her fast identisch, so daß sich die Entwicklung der Handlung leicht im Voraus erahnen läßt, deshalb keine Bestnote.

 

Andreas Eschbach - Quest

In einer fernen Zukunft haben die Menschen tausende von Welten im All besiedelt, haben gigantische Sternenreiche gegründet und sind dabei auf zahllose fremdartige nicht-menschliche Lebensformen gestoßen. Und doch hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, daß alles Leben im Universum verwandt ist, ja daß es einen Planeten geben muß, auf dem das Leben einst seinen Anfang nahm. Uralte agen und Legenden berichten von diesem Planeten, der bisher nie gefunden wurde. Manche von ihnen behaupten gar, man könne dort Unsterblichkeit erlangen - oder Gott begegnen... Dies ist die Geschichte des Raumschiffkomandanten Eftalan Quest, der sich aufmacht, den sagenhaften Ort des Ursprungs zu suchen. Es ist die Geschichte des größten Abenteuers aller Zeiten.

Note 3. Lesbares Buch, welches die Phantasie aber nicht wirklich sehr beansprucht, zur Kurzweil aber immerhin geeignet.

 

Ildikó von Kürthy - Mondscheintarif

Sie findet sich nicht schwierig, sondern interresant. Ihre beste freundin hat die größeren Brüste - und ist trotzdem ihre beste Freundin. Cora Hübsch ist 33. Alt genug, um zu wissen, daß man einem Mann NIEMALS nach dem ersten Sex anrufen darf. Also tut sie das, was eine Frau tun muß: Sie wartet. Auf seinen Anruf. Stundenlang. Bis sich ihr Leben verändert. Zum Mondscheintarif.

Note 4. Es ist schon makaber, worüber man so alles schreiben kann. Das dieses Buch, das eigentlich nur die bekannten Klischees chronologisch auflistet, um dann festzustellen, das es sich um solche handelt, so hoch in die Bestsellerlisten kam, verwundert. Zwar ist es ungezwungen, mitweilen amüsant - aber eben nur mittelmäßig, und daher gut zur Kurzweil.

 

John Maddox Roberts - SPQR

Senatus Populus Que Romanus - SPQR - ein Krimi aus dem alten Rom. Rom, 70 v.Chr - ein ehemaliger Gladiator wird eines Morgens tot auf der Straße gefunden. Das hat Caecilius Metullus dem Jüngeren, Kommandant der Polizei, gerade noch gefehlt. Denn seit einiger Zeit regiert der Terror in der Stadt - verbrecherische Banden plündern, morden und Brandschatzen. Metellus nimmt die Ermittlungen auf, und gerät immer tiefer hinein in einen Sumpf aus Korruption und Intrigen...

Note 2. Nette Idee, antike Geschichte und Ereignisse als Grundlage für Krimis zu nutzen. Ohne den Leser zu überfordern wird eine spannende Handlung entwickelt, deren Ergebnis doch überrascht. Weiteres Buch: Tod eines Centurio (es gibt mehrere Fortsetzungen) 

 

J.R.R. Tolkien - Der Herr der Ringe (komplette Fassung)

Note 1. Eine überfällige Empfehlung, da ich das Buch bereits vor der derzeitigen Werbewelle gelesen habe. Ein aufwendiges faszinierendes Märchenepos! Nur auf der Grundlage des Konfliktes Gut gegen Böse entwickelt der Autor phantasievoll die Lebensgeschichte des Hobbits Frodo Beutlin, der als Ringträger dazu ausersehen ist, über die Zukunft der Welt von Mittelerde zu entscheiden. Mit dabei sind auch die anderen Wesen, die neben den Hobbits in Mittelerde leben: Elben, Zwerge und nicht zuletzt Menschen auf der guten Seite, Orks (geklonte Monster), Trolle, die Ringgeister auf der bösen Seite.

Für die Lektüre des Werkes sollte man nicht nur Zeit einplanen, sondern vor allem vorher die Anhänge lesen (welche verschiedene Informationen über die Völker von Mittelerde beinhalten). Ebenso empfehle ich unbedingt vorher das Buch "Der kleine Hobbit" vom gleichen Autor zu lesen, welches sozusagen die Vorgeschichte ist - und auf diese wird gelegentlich Bezug genommen. (Auch zum Probelesen geeignet, wem "Der kleine Hobbit" nicht gefällt, der hat immerhin das Geld für´s teure Hauptwerk gespart)

Ein Muß für jeden, der über Phantasie verfügt, ein Soll für jeden, der selbige noch entwickeln möchte. Der Kinofilm ist zwar sehr gut, läßt aber aus Zeitgründen einige Handlungen weg, und kann nur zur Ergänzung dienen! 

 

Klaus Marxen, Gerhard Werle - Die strafrechtliche Aufarbeitung von DDR-Unrecht - Eine Bilanz

Note 1. Die Autoren haben sich bewußt dafür entschieden, die geschichtlichen Fakten darzulegen: Deliktgruppen und deren Sachverhalte, prozessuale Aufarbeitung. Erst am Ende des Buches wird ein vorsichtiges Fazit plaziert. Wie aus den Fußnoten und den ein oder anderen Ergänzungen hervorgeht, ein höchst umstrittenes Thema - die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zur "Rechtfertigung" der Strafverfolgung wirkt logisch aber nicht überzeugend, so daß einige Fragen offen bleiben. Aufgrund der hohen Neutralität der Sammlung verschiedener Strafverfahren jedem empfohlen, der sich vorurteilsfrei ein Bild über die Thematik machen will.

 

Stephen Lawhead - Der Sohn des Kreuzfahrers

Schottland 1096: Papst Urban II hat die Gläubigen aufgerufen, ins heilige Land zu ziehen und das Grab Christi zu befreien. Drei der Kreuzfahrer sind der Gutsherr Ranulf und seine Söhne von den fernen Orkney-Inseln. Nur Murdo, der Jüngste, bleibt zurück. Doch als ein gieriger Bischof und ein korrupter Abt Murdo und seine Mutter vom Hof vertreiben, muß der Junge seine eigene Pilgerfahrt antreten. Eine Abenteuerliche Reise durch das mittelalterliche Europa beginnt, die ihn vor die Tore Jerusalems führt...

Note 2. Nun, die Reise ist gar nicht so wild, interessant jedoch die Einarbeitung historischer Fakten des ersten Kreuzzuges. Unterhaltsam geschrieben.

 

Philip Meinold - Apachenfreiheit

Früher hat man Briefe geschrieben in so einer Situation: Willst Du mit mir gehen? - Ja, nein, vielleicht. Und das war´s. Man konnte alles durch ein Kreuz in einem Kästchen klären. Aber leider war diese Phase nur kurz gewesen. Es galt bereits als uncool, als Geronemo vierzehn war. Und bis heute hatte er keine adäquate Alternative gefunden. Nichts, was gleichermaßen klar und einfach war - und dabei trotzdem nicht peinlich.

Note 4. M.E. eine Aneinanderreihung von Fehlern, die nicht einer gewissen Vulgärtheit entbehren. Die Geschichte des Geronemo ist ein Spiegelbild von uns, zeigt verloren gegangene Werte. In diesem Sinn tut mir der Hauptheld der Geschichte nicht leid - wenn er nichts besseres zu bieten hat! Wer liest so was eigentlich? Ein Modebuch...

 

Helga Herwisch - Die Totenwäscherin

Sie hat ein besonderes Verhältnis zum Tod, ja manche nennen es gar eine Liebesbeziehung. Da sie die Kunst beherrscht, die Verstorbenen schöner zu machen, als sie es im Leben je waren, sind die Dienste der Totenwäscherin Magdalena Winkelmann, genannt die Toten-Lena, weit über ihr mecklenburgisches Heimatdorf Gebbin hinaus gefragt, und sie verleihen ihr eine Unabhängigkeit, die zu Ihrer Zeit nur wenige Frauen besaßen. Erzählt wird diese ungewöhnliche Lebensgeschichte von Magdalenas Urenkelin Antonia, Enkelin der schönen starken Barbara und Tochter von Hilda, die an der Liebe gestorben ist.

Note 3. Die erst nicht so spannend beginnende Familiengeschichte wird sehr interessant, insbesondere die Spaltung der Familie zur Zeit des Nationalsozialismus. Das macht dieses Buch lesenswert. Das Ende ist - wie so oft - nicht so besonders.

 

Meinhard Miegel - Die deformierte Gesellschaft

Meinhard Miegel, einer der profiliertesten Sozialforscher Deutschlands, stellt unsere Gesellschaft auf den Prüfstand - das Gemeinwesen, die Wirtschaft, die Sozialsysteme. Sein Fazit: Von einer zukunftsorientieren Leistungsgesellschaft sind die Deutschen weit entfernt. Sie verdrängen ihre Wirklichkeit und wiegen sich in Wohlstandsillusionen. Dabei fordert der dramatische Wandel der Grundlagen unserer Gesellschaft ein rasches Umsteuern auf allen ebenen.

Note 1. Mit zum Teil recht harscher Kritik wird das Versagen Deutscher Politik anhand von Fakten und Beispielen in den letzten 30 Jahren aufgezeigt. Lösungsvorschläge, zum Beispiel Subsidiarität des Staates, werden gemacht und erläutert. Ein gutes Buch zur Meinungsfindung in gesellschaftlichen Dingen, jedoch sei dahingestellt ob man sich Miegel in allen Punkten anschließen sollte.

 

Umberto Eco - Baudolino

Konstantinopel brennt! Die prachtvolle Hauptstadt des Byzantinischen Reiches - erobert, geplündert und in Flammen gesetzt von den Rittern des vierten Kreuzzuges. Doch einer von ihnen, ein gewisser Baudolino aus Alessandria erzählt uns seine unglaublichen Abenteuer auf der Suche nach den Mördern des Kaisers Friedrich Barbarossa.

Note 2. Gewohnt detailliert schildert Eco die Erlebnisse seines Münchhausens, genannt Baudolino, indem er geschickt geschichtliche Fakten und Phantasie miteinander vermengt. Stellenweise konfrontiert das Buch mit Religionsgeschichte, so daß ein wenig Bibelkenntnisse hilfreich sind. Dabei ist es gelungen, ein Bild der damals bekannten Welt - zumindest in groben Zügen - zu vermitteln.

 

Rebecca Gable - Der König der purpurnen Stadt

"Gott ist ein Krämer. Eines Tages wird er auch Dir ein Angebot machen, dem Du nicht widerstehen kannst." London im Jahr 1330: Die Stadt ist ein pulsierender und auch schrecklicher Ort. Unter der Herrschaft des neuen Königs steigen die Kaufleute zu großer politischer Macht auf. Einer von ihnen ist der junge Jonah Durham, der ebenso Kaufherr wie Ritter wird und zwischen einer Hure, einer Bürgerstochter und einer Königin steht. Doch je größer seine Macht, desto gefährlicher werden seine Feinde...

Note 1. Wieder mal ein gelungenes Buch. Es spielt überwiegend in London und gibt einen tiefen Einblick in das London der damaligen Zeit. Besonders interessant, daß diesmal nicht nur "Rittergeschichten" erzählt werden, sondern daß aufsteigende Bürgertum im Mittelpunkt des Romans steht. 

 

Joanne K. Rowling - Harry Potter und der Stein der Weisen

 

Eigentlich hatte Harry geglaubt, er sei ein ganz normaler Junge. Zumindest bis zu seinem elften Geburtstag. Da erfährt er, daß er sich an der Schule für Hexerei und Zauberei einfinden soll. Und warum? Weil Harry ein Zauberer ist.

Und so wird für Harry das erste Jahr in der Schule das spannendste, aufregendste und lustigste in Seinem Leben. Er stürzt von einem Abenteuer in die nächste ungeheure Geschichte, muß gegen Bestien, Mitschüler und Fabelwesen kämpfen. Da ist es gut, daß er schon Freunde gefunden hat, die ihm im Kampf um die dunklen Mächte zur Seite stehen.

Weitere Bücher: Fortsetzungen Harry Potter und die Kammer des Schreckens, Harry Potter und der Gefangene von Askaban, Harry Potter und der Feuerkelch, Harry Potter und der Orden des Phönix

 

Note 2. Man darf beim Lesen des Buches nicht aus dem Auge verlieren, dass es eigentlich ein Kinderbuch ist. Unter diesem Aspekt eröffnet sich dem phantasievollen Leser einer märchenhafte Welt, die es zu erforschen lohnt. Leider hat mich der Kommerz um diese Bücher bisher vom Lesen abgehalten, und 28,50 € für das neueste Werk halte ich für zu teuer für ein Kinderbuch. Aber als Märchen lohnt es sich wirklich. Da ich alle Bücher am Stück gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass in den jüngeren Werken die Handlung doch sehr vorhersehbar geworden ist. Das liegt wohl daran, dass wir wissen, es kommen noch Bücher. Deshalb gibt es leider keine Bestnote, den so sehr man Harry auch mag, es geht doch oft alles ein bischen zu glatt...

 

Rebecca Gable - Die Siedler von Catan

Als Die feindlichen Turonländer das Dorf Elasund an der Küste im hohen Norden überfallen, das Vie stehlen und die Frauen rauben, erkennen die Ziehbrüder Candamir und Osmund, daß ihre Tage in der alten Heimat gezählt sind. Nach einem bitteren Hungerwinter bricht die Dorfgemeinschaft mit neun Schiffen auf, um ein neues Land zu suchen. Ein Sturm verschlägt sie an die Gestade jener Insel, die sie bislang nur aus der Sage kannten: Catan ...

Note 3. Ich kenne das Spiel, nach dem dieses Buch geschrieben wurde nicht. Das Buch ist interessant und flüssig zu lesen, freilich ist man von der Autorin anderes gewohnt, es zählt wohl nicht zu ihren Bestleistungen.

 

Diana Gabaldon - Feuer und Stein

Eine Geheimnisvolle Reise in schottische Hochland des 18.Jahrhunderts. Und eine Liebe, wildromantisch und stärker als Zeit und Raum. "Fesselnd und herzerwärmend! Dieser großartige Roman erweckt Schottland und seine Geschichte auf atemberaubende Weise zum leben" - Publishers Weekly "Prall, üppig, lustvoll,kühn, historisch korrekt - und absolut süchtigmachend" - Berliner Zeitung

Weitere Romane der Highland-Saga (Fortsetzungen): Die geliehene Zeit, Ferne Ufer, Der Ruf der Trommel, Das flammende Kreuz

Note 2. Die Presse liegt mit ihrer Kritik gar nicht so verkehrt. Jedoch kann man zu Anfang kaum hundert Seiten lesen, ohne nicht mindestens einmal rot zu werden. Nun immerhin bessert sich das im Lauf der Zeit, wenn auch eine einkehrende Routine bei den letzteren Büchern bemerken kann, so das die Spannung ein wenig nachläßt. Süchtig macht mich das ganze nicht, es wäre gut, wenn die Autorin mit ihrer Saga langsam zum Schluß kommt, ich finde ca. 5000 Buchseiten ausreichend, um eine Lebensgeschichte zu erzählen.

 

Sir Walter Scott - Quentin Durward

Frankreich, 15. Jahrhundert: Ein junger abenteuerlustiger schottischer Adliger, Quentin Durward, schließt sich seinen Landsleuten an, die als Bogenschützen im Dienst des französischen Königs Ludwig XI (1461-1483) stehen.

Dieser betraut Quentin bald mit einer ungewöhnlich schwierigen Aufgabe: Er soll die Gräfin Isabelle de Croye, die vor einem ungeliebten Bräutigam vom Hof Herzog Karls des Kühnen von Burgund, Ludwigs großem Rivalen, geflohen ist und sich unter den Schutz des Königs gestellt hat, in die sichere Stadt Liegé geleiten, wo der Bischof sich ihrer annehmen soll. Quentin ahnt nicht, das Ludwig plant, Isabelle dem Bösewicht Wilhelm von der Marck in die Hände zu spielen, dem "Wilden Eber der Ardennen"...

Note 3. Zugegeben, romantische Rittergeschichten sind ein wenig aus der Mode geraten. Wem den umständlichen Schreibstil von Sir Walter Scott jedoch nichts ausmacht, der kommt auf ein Buch, das sich lesen läßt. Weitere Bücher: Ivanhoe, Das Herz von Midlothian

 

Margaret George - Heinrich VIII. - Mein Leben

Als selbstherrlicher, machtbesessener Monarch ist er in die Geschichte eingegangen: Heinrich VIII., einer der faszinierendsten Herrscher des Abendlandes. Margaret George läßt Heinrich selbst zu Wort kommen, von seinen Erlebnissen und Empfindungen erzählen, von den Motiven seines Handelns berichten.

Ein Mann ist zu entdecken und ein Zeitalter zu besichtigen in dieser monumentalen Romanbiographie, einer brillianten Mischung aus historischen Fakten, Imigination und Intuition.

Note 2. Ja, das ist der Heinrich mit den 5 Frauen, und der König, der sich vom Papst lossagte und so die anglikanische Kirche begründete. Das Buch ist wirklich gut und sehr zu empfehlen.

 

Joane K.Rowling - Harry Potter und der Halbblutprinz

Seit Voldemort, der gefährlichste schwarze Magier aller Zeiten, zurückgekehrt ist, herrschen Aufruhr und Gewalt in der Magischen Welt. Als Harry Potter und seine Freunde Ron und Hermine zu ihrem sechsten Schuljahr nach Hogwarts kommen, gelten strengste Sicherheitsmaßnahmen in der Zaubeschule. Dumbledore will seine Schützlinge vor dem Zugriff des bösen bewahren. Um Harry zu wappnen, erforscht er mit ihm die Geschichte des dunklen Lords. Ob auch Harrys Zaubertrankbuch, das früher einem Halbblutprinzen gehörte, ihm Helfen kann? Nur ein Detail fehlt, das Harry finden muß, dann liegt das Geheimnis um Voldemort offen. Dumbledore führt ihn, doch im alles entscheidenden Moment ist der Halbblutprinz zur Stelle und zeigt sein wahres Gesicht.

Note 2. Nach dem der vierte und der fünfte Band doch eher etwas zäh waren, ist die Autorin im vorliegenden sechsten Band wieder spannungsreich und tatsächlich voller Überraschungen. Mal ehrlich - ich hätte nicht gedacht, wer sich da als Halbblutprinz entpuppt. Auch das die Akteure mittlerweile Teenager sind, gibt dem ganzen einigen Pfiff. Jedoch keine volle Punktzahl, der Tod eines Hauptakteurs war doch sehr früh vorhersehbar.

 

Viola Alvarez - Wer gab dir, Liebe, die Gewalt

Seinen Namen kennt jeder: Walther von der Vogelweide. Er war der bedeutenste Sänger des Mittelalters. Doch sein Leben ist unbekannt und voller Geheimnisse. Mit großem Einfühlungsvermögen an den Spuren seiner Dichtkunst entlang, schreibt Viola Alvarez den Roman seines Lebens, so wie er hätte sein können. Ein Leben zwischen genialem Wahn und der Sehnsucht nach Liebe.

Note 1. Wirklich mal eine andere Herangehensweise an einen Roman, und auf seine Art beieindruckend. Auch wenn ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, daß es eine Fiktion ist, hätte ich mir doch etwas mehr Authenzität gewünscht, so kommt der nun wirklich sehr bekannte Sängerkrieg auf der Wartburg doch sehr kurz.

 

Voltaire - Canadide oder der Optimismus

Note 1. Diesen wirklich nur sehr kurzen Roman von Voltaire (ca. 130 Seiten) kann ich jedem nur ans Herz legen. Mit triefendem Spott und Sarkasmus nimmt Voltaire die bekanntesten Klischees seiner Zeit auf´s Korn. Der zunächst sehr naiv wirkende Canadide läßt einen ordentlich schmunzeln. Leichte Lektüre zur Unterhaltung.

 

Dan Brown -  Iluminati

Ein Kernforscher wird in seinem Schweizer Labor ermordet aufgefunden. Auf seiner Brust finden sich merkwürdige Symbole eingraviert, Symbole, die nur der Harvardprofessor Robert Langdorn zu entziffern vermag. Was er dabei entdeckt, erschreckt ihn zutiefst: Die Symbole gehören zu der legendären Geheimgesellschaft der Illuminati. Diese Gemeinschaft scheint wieder zum Leben erweckt zu sein, und sie verfolgt einen finsteren Plan, denn aus dem Labor des ermordeten Kernforschers wurde Antimaterie entwendet.

Note 3. Das Buch ähnelt in seinem Stil dem Roman "Sakrileg". Mit viel Tempo und Spannung gelingt es dem Autor - auch unter Einbindung populärwissenschaftlicher Thesen - den Leser zu fesseln, um dann kurz vor Schluß nur noch Dünschiß zu verzapfen. Der Schluß scheint bei diesem Autor das Problem zu sein. Handlung und Schluß passen für einen normal gebildeten nicht zusammen. Aber wie man so hört, sind Amerikaner ja nicht "normal" gebildet...

 

Alexander Solschenizyn – Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch

Solschenizyn schildert einen ganz gewöhnlichen Tag im russischen Arbeitslager – und schuf damit eines der erschütterndsten literarischen Zeugnisse über die stalinistische Diktatur.

Note 1.Das Buch ist weder spannend, noch sprüht es vor meisterlicher Formulierung. Es berichtet einfach. In unserer Überflußgemeinschaft ist es wichtig, auch den Mangel zu kennen. Das Buch zeigt anschaulich, wohin es führen kann, wenn die Demokratie verloren geht.

 

O.G. Wodehouse – Jetzt oder nie!

„Mit Wodehouse steht man immer auf der richtigen Seite. Bei ihm siegt Jung gegen Alt, Liebende kriegen sich am Ende doch, Erbschleicher gehen leer aus… Die Aristokraten sind ignorant, die Dienstmädchen gewitzt, die Butler umfassend gebildet, die Schriftsteller ausgekocht, die Mädchen hübsch und die Burschen heiratswillige Hornochsen. Dazu scheint die Sonne, und alle trinken einen über den Durst. Eine perfekte Welt“ – Felicitas von Lovenberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Note 2.Dem ist nichts hinzuzufügen. Nur als Tip: Wer den skurrilen britischen Humor nicht mag, der sollte die Finger von dem Buch lassen.

 

Indu Sundaresan – Die Pfauenprinzessin

Ein mitreißendes Epos von Liebe und Macht im Indien des 16. Jahrhunderts. Ihr Name ist Mehrunissa – die Sonne der Frauen. Gegen alle Widerstände, Intrigen und Verbote findet die schöne Mehrunissa einen Weg zu ihrer großen Liebe Jahangir, dem Kaiser von Indien. Das Schicksal des riesigen Reiches und der Thron Indiens geraten in den Sog ihrer Liebe und Leidenschaft.

Mitreißend, prall und historisch genau schildert Indu Sundaresan das bewegte Leben einer jungen Frau, die in der Geschichte als die berühmteste Herrscherin Indiens bekannt ist.

Note 2. Das Buch sieht auf den ersten Eindruck wie ein Schnulzenroman aus. Doch zuweilen kommt doch Spannung auf, und die gefühlvolle sprachliche Beschreibung des Lebens der beiden Hauptakteure lässt viel von der blumigen Sprache arabischer Länder erahnen, auch wen das Original im englischen erschienen ist. Ein Hauch der fremden Kultur bleibt erhalten. Für die sprachliche Kraft kann man der Übersetzerin nur danken.

In der Fortsetzung „Kaiserin der Rosen“ – wo das weitere Leben der Akteure bis zum Ende geschildert wird - gelingt es der Autorin noch einmal an die Ausdruckskraft ihres ersten Buches anzuknüpfen, auch wenn es zuweilen etwas kraftlos wirkt.

 

Jürgen Roth – Der Deutschland-Clan

Deutschland heute – das ist ein engmaschiges Netzwerk aus hochrangigen Politikern, führenden Konzernchefs und toleranten Justizbehörden, die systematisch und übergreifend mit kriminellen Methoden den Rechtsstaat aushöhlen, Gemeinsinn durch puren Egoismus und Gesetze durch die Macht des Kapitals ersetzen.

Wer wen erpresst, wer die Drahtzieher anrüchiger Deals sind und warum die Justiz nicht ermittelt – dieses Buch enthüllt anhand bisher unbekannter Dokumente Gaunerkartelle, Korruptionsaffären und Verstrickungen von Ministern, Top-Managern und Staatsanwälten.

Note 3. Das Buch stellt anschaulich und verständlich die angekündigte Misswirtschaft dar. Logisch und fundiert erscheint es. Und so sehr man dem Buch angesichts der Medien auch glauben mag, auf die angekündigten „unbekannten Dokumente“ wartet man vergebens, so dass der schale Beigeschmack der Mutmaßung bleibt.

 

Iny Lorentz – Die Kastellanin

Marie lebt zufrieden mit Ihrem Ehemann Michel Adler, den Sie innig liebt. Ihr Glück scheint vollkommen, als Sie ein Kind erwartet. Doch dann muß Michel in den Kampf gegen die aufständischen Hussiten ziehen. Er beweist so viel Mut, dass er zum Ritter geschlagen wird – und verschwindet nach einem grausamen Gemetzel spurlos. Nachdem Michel für tot erklärt wird, ist Marie ganz allein auf sich gestellt und sieht sich täglich neuen Demütigungen ausgesetzt. Schließlich bleibt ihr nur ein Ausweg – Sie muß von ihrer Burg fliehen. Voller Hoffnung, dass ihr Mann noch leben könnte, schließt sie sich als Marketenderin einem neuen Heerzug an. Es beginnt das Abenteuer ihres Lebens. Wird sie den geliebten Mann jemals wieder finden?

Note 4.Wie auch das Vorgängerbuch „Die Wanderhure“ ist mit dem Text auf dem Buchcover alles erzählt. In anspruchsloser Sprache wird die Handlung abgearbeitet, nur selten spannend. Sicherlich zur Entspannung nach einem arbeitsreichen Tag geeignent, weil man den Kopf nicht wirklich benötigt. Jedoch hätte man aus dem Stoff mehr machen können. Warum sich dieses Buch so gut verkauft, ist mir ein Rätsel.

 

Peter Ustinov – Der Alte Mann und Mr. Smith

Der Weltberühmte Klassiker des Schauspielers und Entertainers in neuem Gewand. Kein Roman Ustinovs ist geistreicher und vergnüglicher als die Geschichte zweier skurriler Reisender, die in einem Washingtoner Hotel absteigen. Der alte Mann, der seinen Namen Hartnäckig mit G-O-T-T buchstabiert, und der leicht reizbare Mr. Smith geben sich die Ehre, um alsbald verhaftet zu werden, weil sie mit Ihrem plumpen Falschgeld allzu verschwenderisch umgehen. Ein köstlicher Geniestreich von einem der größten Künstler unserer Zeit.

Note 1. Das Buch ist wirklich mit Abstand mit das Beste, was ich in den letzten Jahren gelesen habe. Neben der doch sehr spaßigen Erzählweise hat dass Buch auch einen Tiefgang, der im ersten Augenblick nicht auffällt. Ustinov karikiert die säkularisierte Gesellschaft, der die Werte abhanden gekommen sind, und wirft – ergebnisoffen – die Frage auf, ob eine gläubige Gesellschaft so viel besser wäre. Nach viel Schmunzeln kann sich jeder seine Gedanken machen.

 

Jeffery Deaver – Das Teufelsspiel

Das geniale Ermittlerpaar Lincoln Rhyme und Amelia Sachs auf der Jagd nach einem eiskalten Profikiller! Sein Opfer: eine sechzehnjährige Schülerin. Sein Motiv: ein 140 Jahre altes Rätsel.

Note 2. In gewohnt gekonnter Weise führt Deaver wieder durch einen spannenden Thriller. Auch nach vielen Romanen immer noch nicht langweilig.

 

Jörg Kastner – Engelsfürst

Unheil hinter den Mauern des Vatikan: Jörg Kastners neuer Kirchenthriller nach den Bestsellern Engalspapst und Engelsfluch. Ein hoher Kleriker kommt einem ungeheuerlichen Skandal auf die Spur: Im Vatikan werden Gelder veruntreut. Er vertraut sich der Journalistin Elena Vita an – und wird kurz darauf ermordet. Dann sterben weitere hohe Geistliche auf unheimliche Weise: Sie verbrennen von innen heraus.

Alexander Rosin, der ehemalige Schweizergardist, nimmt sich des Falles an und findet heraus, dass es um viel mehr geht als Geld. Es scheint, dass der uralte Kampf zwischen Gut und Böse in eine neue Phase getreten ist…

Note 4. Ein Buch, dass doch mehr der phantastischen Literatur zugerechnet werden sollte. Irgendwie schon spannend, aber doch unwirklich. Man glaubt scheinbar seit Sakrileg von Dan Brown, nur Vatikan steht drauf, und das Buch ist gut. Dieses Buch ist eher mittelmäßig.

 

Karen Rose – Eiskalt ist die Zärtlichkeit

Perfekt spielt Grace Winters die glückliche Ehefrau – doch in Wahrheit ist ihr Leben die Hölle. Ihr Ehemann Robb ist ein unberechenbarer Psychopath. Schließlich setzt die junge Frau alles auf eine Karte: Sie täuscht ihren eigenen Tod vor, um endlich frei zu sein. Der Plan geht zunächst auch auf. Doch während Grace sich in ihrem neuen Leben einrichtet und sich schließlich sogar einer neuen Liebe zu öffnen wagt, hat Robb ihre Spur aufgenommen. Er will sich zurückholen, was ihm gehört.

Note 2. Ein gelungener Thriller, der vom Thema dort angesiedelt ist, wo man gern wegsieht, weil es uns seit Alice Schwarzer nervt: beim unterdrückten Frauenbild – genauer Gewalt zwischen Mann und Frau. Spannend erzählt.

 

Thomas R.P. Mielke – Gold für den Kaiser

Er ist mächtiger als Papst und Kaiser: Jakob Fugger und sein Augsburger Handelshaus, mit dem er die Geschicke der Habsburger lenkt. Jeder verfolgt bewundernd oder neidisch seinen Aufstieg, aber niemand kennt den Schatten, der über seinem Leben liegt: die heimliche Liebe, die er unbedingt verbergen muß.

Note 3. Im Vergleich zu seinen Kaiser-Romanen Karl Martell und Karl der Große fehlt diesem Roman der rechte pfiff. Wohl eine genaue Darstellung des Lebens von Jakob Fugger – von daher interessant – aber etwas müde.

 

Jill Gregory und Karen Tintori – Das Buch der Namen

Die sechsunddreißig gerechten dieser Welt. Wie lange werden sie noch leben? Das weiß nur Gott – und diejenigen, die Sie töten.

Ein uralter Papyrus mit einer Namensliste Nach jahrelanger Suche im ägyptischen Wüstensand hält Sir Rodney ihn endlich in den Händen. Wenige Minuten später ist der Archäologe tot.

Damit nimmt eine rätselhafte Mordserie ihren Lauf. Auf der ganzen Welt werden Menschen getötet, die bestimmte Namen tragen. Und nur David Shepherd kann das Morden stoppen. Denn er ist der Einzige, der die Namen kennt…

Note 4. Wie dieses Buch zum Bestseller wurde, ist mir schleierhaft. Für einen Menschen, der nicht religiös ist, ist die Handlung mäßig spannend. Handwerklich ist das Buch – gegenüber einem guten Thriller – naiv.

 

Margret Greiner – Jefrat heißt Palestina

Am liebsten würde Sie zum Shoppen in die Jaffa-Street gehen, nach Ramallah ins Kino oder ans Meer fahren. Doch seit der Intifada ist all das für die sechzehnjährige Jefra unerreichbar, denn sie lebt mit ihrer Familie in einem besetzten Land. Sie versucht, den Teufelskreis von Gewalt und Haß zu durchbrechen und zwischenmenschliche Brücken zu bauen – gegen alle Widerstände in der eigenen Familie. Die authentische Geschichte einer jungen Palestinänserin – hin- und hergerissen zwischen arabischer Tradition und dem Traum von Freiheit.

Note 1. Ein sehr authentisches Buch, dass m.E. die Probleme in Israel und Palestina mit seltener Klarheit und Deutlichkeit (vor allem unpolitisch) beschreibt, in dem das Leben und die Probleme eines Teenagers erzählt werden.

 

Sean Williams – Auferstehung

In naher Zukunft ist das Reisen kein Problem mehr: Jeder Mensch kann sich digitalisieren und als Datenpaket von einem Ort an den anderen senden lassen.

Doch was, wenn dieses Datenpaket von einem wahnsinnigen Serienkiller abgefangen wird, der seine Opfer immer wieder neu auferstehen lässt, und immer wieder umbringt?

Und was, wenn dieser Serienkiller sich selbst in zahllosen Kopien rund um die Welt schickt?

Note 1. Mal etwas anderes: Krimi und Scince Fiction („Science-Thriller“), auch die Philosophen kommen wegen dem ungewöhnlichen Thema auf Ihre Kosten. Die Geschichte wird griffig und spannend erzählt, und klingt auch plausibel.

 

Kai Meyer – Das Buch von Eden

Winter 1257. Zwei Reisende kämpfen sich durch Eis und Schnee bis zu einem einsamen Kloster in der Eifel. Der Novize Aelvin erkennt in einem der Fremden den berühmten Albertus Magnus, begleitet von dem todkranken Mädchen Favola. Sie trägt ein begehrtes Gut bei sich: die sagenumwobene Lumina, die letzte Pflanze aus dem Garten Eden. Während Favola das rätselhafte Gewächs zurück an seinen rätselhaften Ursprungsort bringen will, hat ein machtgieriger Erzbischof andere Pläne. Seine Krieger sind Favola und Albertus Magnus dicht auf den Fersen. Aelvin schließt sich den beiden an – und ahnt nicht, dass damit eine Odysee bis ans Ende der bekannten Welt beginnt.

Note 3. Für meine Begriffe etwas zu unrealistisch, aber so ist das halt bei religiös geprägten Geschichten. Ansonsten zumindest ordentlich in Erzählung und Dialog, in einigen Zügen auch spannend. Das Ende gefällt mir übrigens nicht, und passt schlecht zum übrigen Stil des Buches (wirkt aufgepfropft).

 

Frank Schätzing – Mordshunger

Mordshunger haben Sie alle. Inka von Barneck auf sex, Fritz von Barneck auf Geld, Max Hartmann auf die Rolle seines Lebens, Romanus Cüpper auf alles, was essbar ist, und die Löwen im Kölner Zoo auf Abwechslung. Dann ist Inka plötzlich tot, und alle bekommen ihren Willen. Nur ganz anders, als sie dachten.

Note 1. Ein Krimi, der nicht nur spannend ist, sondern zum teil unfreiwillig komisch. Unterhaltsam, spannend. Sollte man gelesen haben.

 

Irvin D. Yalom – Und Nietzsche weinte

Wien, ausgehendes 19. Jahrhundert: Die selbstbewusste junge Russin Lou Salomé drängt den angesehenen Arzt Josef Breuer, dem suizidgefährdeten Friedrich Nietzsche zu helfen und ihn von seiner zerstörerischen Obsession für sie zu kurieren. Breuer willigt ein, und unterzieht Nitzsche einer neuartigen Heilungsmethode, deren Ausgang für beide unerwartet ist.

Note 2. Mal was interessantes aus dem Bereich Psychotherapie und Philosophie. Wenngleich mir das Buch gezeigt hat, dass Nietzsche (der viel zitiert wird) nicht mein Fall ist. Gut erzählt.

 

Dorothy Dunnet – Niccolós Aufstieg

Als gäbe es nicht genug Narren, gleich welchen Geschlechts… Brügge, im Jahr 1459. Mit einer versenkten Kanone, der Haube einer schönen Frau und dem Holzbein eines Griechen beginnt der rasante Aufstieg eines Färberlehrlings zum erfolgreichen Handelsherren. „Das Haus Niccoló“ ist ein raffinierter Liebesroman, Wirtschaftsthriller und Kulturgeschichte der Renaissance in einem: Ein Fest für neugierige Leser.

Note 1. Dem habe ich zunächst nichts hinzuzufügen, ich habe erst den ersten Band gelesen, der hat es aber in sich. Die Fortsetzungen lauten: Frühling des Widders, Spiel der Skorpione, Waagschalen aus Gold, Einhornjagd, Unter Löwen, Rondo capriccioso, Gemini. Mal sehen, wann das Paar sich endlich findet.

 

Iris Kammerer – Der Pfaffenkönig

Eisennach 1227: Nach dem Tod des Bruders wird Heinrich Landgraf. Doch seine Liebe zur jungen Witwe Elisabeth bleibt unerfüllt, als diese ihr Leben Gott und den Armen widmet. Dennoch bestimmt sie weit über ihren frühen Tod in Marburg hinaus sein Schicksal, bis ihn das Ränkespiel der Mächtigen zwingt, sich zwischen Papst und Kaiser zu entscheiden.

Note 2. Eine positive Darstellung Heinrich Raspes, der in der Geschichte schlecht gelitten ist, weil er es bis zum König brachte. Auch eine Schöne Darstellung der Elisabeth. Nicht sehr wortgewaltig, aber schön. Lesen schadet nichts!

 

Charles Stross – Accelerando

Dies ist die Geschichte einer Welt – der Erde -, auf der die Entwicklung der künstlichen Intelligenz zu einer radikalen Beschleunigung und digitalisierung des Lebens führt. Es ist die geschichte einer Spezies – Homo Sapiens - , die sich immer weiter von ihren bilogischen Ursprüngen entfernt. Und es ist die Geschichte einer Familie, die den Schritt ins ungewisse wagt.

Note 2. Der Unterschied zwischen Mensch und seiner digitaler Kopie in einem eigenen digitalen Universum verwischt. Stoff zum nachdenken.

 

Edgar Hilsenrath – Der Nazi & der Friseur

Dem Romancier Edgar Hilsenrath gelingt in „Der Nazi & der Friseur“ scheinbar unmögliches – eine Satire über Juden und SS… ein blutiger Schelmenroman, grotesk, bizarr und zuweilen von grausamer Lakonik, berichtet von dunkler zeit mit schwarzem Witz.

Note 1. Die Geschichte des Max Schulz, der zusammen mit dem Juden Itzig Finkelstein aufwächst, dessen Freund er ist, den er mit seiner Familie im KZ Lauenwald erschießt, dessen Identität er als gesuchter Nazi nach dem Krieg annimmt, und einen Friseursalon in Beth David in Israel betreibt. Satirisch fand ich das Buch eigentlich nicht. Unscheinbar wird das Verhalten einer ganzen Generation porträtiert, und erst durch die Überzeichnung wird deutlich, was 1933 mit den Menschen eigentlich passierte…

 

Anke Greifender – Flaschendrehen

Die Konkurrenz schläft nicht – höchstens mit deinem Freund! Die Welt könnte so schön sein, denn Gretchen, Filmredakteurin bei einem angesehenen Lifestylemagazin, ist verliebt wie nie zuvor. Dumm nur, dass der Auserwählte ausgerechnet ihr neuer Chef ist, und noch dümmer, dass Sie sich sozusagen in bester Gesellschaft befindet, denn Clemens bricht die Herzen Ihrer Kolleginnen gleich reihenweise. Der Zickenkrieg um das Prachtstück beginnt, und aus dem sturmerprobten Mädels-Allianzen werden Einzelkämpferinnen, die mit Minirock, Dekolletee und Ellenbogen das Letzte geben. Aber dann hat Gretchen eine Idee, denn im Krieg und in der Liebe ist bekanntlich (fast) alles erlaubt…

Note 5. Kann man nur hoffen, dass der Roman keine autobiographischen Züge trägt. Zum einen, weil es solche Männer hoffentlich nicht gibt – zum anderen: hoffentlich auch nicht solche Frauen. Dümmlicher habe ich noch nie die Aneinanderreihung von Klischees gesehen, die Oberflächlichkeit der Akteure ist nahezu peinlich. Und bereits nach dem halben Buch weiß man, wie es ausgeht: wer wen verlassen wird, wer wen liebt – vorhersehbar und deshalb null Spannung (Weiterlesen lohnte sich nur, um zu sehen, ob man Recht hatte). Die Note 5 gibt’s nur deshalb, weil es wohl wirklich Menschen gibt, die glauben, so ist das wahre Leben. Hier kann man echt Geld sparen!

 

Ken Follett – Eisfieber

Ein tödliches Virus verschwindet aus einem privaten Forschungslabor. Für die junge Sicherheitschefin Toni Gallo ist dies eine Katastrophe. Sie ahnt nicht, dass der Dieb aus dem engsten Kreis um den Firmengründer Stanley Oxford kommt. In dessen verschneitem Landhaus im schottischen Hochland entbrennt ein dramatischer Kampf, bei dem mehr auf dem Spiel steht als ein einzelnes Leben.

Note 2. Eindeutig eines von Folletts besseren Werken. Mal wieder Spannung. Zwar verdirbt einem die unscheinbare Gewissheit, dass es wohl ein Happy-End geben wird ein wenig den Lesespaß, aber der Weg dorthin ist doch schon ganz schön gut beschrieben.

 

Lieve Joris – Die Tore von Damaskus

Die Lebensgeschichte der jungen Syrerin Hala, einer engen Freundin der Autorin, liest sich wie ein Roman. Lieve Joris, die für ihre unkonventionellen spannenden Reiseberichte berühmt ist, gelingt es in diesem Buch, nicht nur einen einzigartigen Einblick in das jahrtausende alte Syrien zu geben, sondern zugleich ein lebendiges Porträt der arabischen Gesellschaft zu zeichnen.

Note 2. Eben kein Roman. Der schleichende Wandel der Hauptakteurin von der Aufgeklärtheit zum Islamismus ist beeindruckend, ebenso die Beschreibung von Damaskus und der Lebensweise dort. Der Blick auf das jahrtausende alte Syrien ist aber eher kurz, etwas mehr Spannung hätte ich mir auch gewünscht – aber es ist eben mehr ein Reisebericht und – kein Roman.

 

Peter Scholl-Latour – Kampf dem Terror – Kampf dem Islam?

Der Anti-Terrorkampf der US-Regierung droht in einen Weltkonflikt ungeahnten Ausmaßes zu münden. Die islamistische Welt ist in Aufruhr. Zugleich entzieht sich die Proliferation von Massenvernichtungswaffen jeder Kontrolle. Die USA verzetteln sich heillos in Regionalkonflikte und das atlantische Bündnis zeigt Risse.

Perter Scholl Latour analysiert die bedrohlichen Szenarien und Herausforderungen, denen sich die westliche Staatengemeinschaft gegenübersieht.

Note 1. Man mag über die Analysen des Autors verschiedener Meinung sein. Unschlagbar sind allerdings die Schilderungen von Persönlichkeiten und Ereignissen aus eigenem Erleben – die beste Möglichkeit, sich selbst ein Bild zu machen.

 

Andreas Eschbach – Ausgebrannt

Markus Westermann will es schaffen – in den USA, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, und zwar nach ganz, ganz oben. Ein erster Anlauf scheitert, doch dann lernt er einen Menschen kennen, der behauptet, Erdöl finden zu können, wo Fachleute nicht mal welches vermuten. Viel Öl. Öl für die nächsten tausend Jahre. Alles was er braucht ist jemand, der ihn Managt – und da kommt Markus wie gerufen.

Gemeinsam mischen sie die Weltwirtschaft auf. Die Erdölindustrie wittert Morgenluft. Milliardengewinne geraten in Reichweite. Was soll jetzt noch schief gehen?

Doch unter der Wüste Saudi-Arabiens, des größten Ölförderlandes der Welt, bahnt sich ein geologisches Drama an. Eine Explosion im größten Ölhafen am persischen Golf bringt zudem die Versorgung mit dem wichtigsten Rohstoff der Welt ins Stocken. Und als die USA militärisch eingreifen, um die Ölquellen zu schützen, geraten die Dinge außer Kontrolle.

Note 2. Das Buch hat sicherlich eine bessere Note verdient, doch hat es zu viele Nebenhandlungen und wirkt dabei etwas zerhackt. Es ist aber sehr zu empfehlen, da es eine mögliche Zukunft aufzeigt, und zugleich darauf hinweist, wie sehr der Mensch mittlerweile von Ernergie abhängig ist – mit allen Folgen.

 

Manuel J. Hartung - Der Uni-Roman

Das erste Semester ist die Hölle: übervolle Seminare, wichtigtuerische Verbindungsstudenten, und die interessanten Mädchen sind alle schon vergeben. Doch Markus, erstes Semester in Bonn, muss feststellen, dass alles noch viel schlimmer wird: erstes Mensa-Essen, erste langweilige Vorlesung und desinteressierte Dozenten. Manuel J. Hartung porträtiert in seinem kurzweiligen Roman über den Studenten Markus das Krisengebiet Universität und seine vom ganz normalen Wahnsinn heimgesuchten Bewohner- witzig, scharfsinnig und treffend.

Note 2. Also ich finde, es ist eher ein Romänchen, das die Geschichte von Markus erzählt, wie er seine Anna kriegt. Er spielt zufällig an einer Universität und zeichnet in überspitzter zutreffender Form den Studienalltag nach.  Eine nette Geschichte.

 

Daniel Kehlmann - Die Vermessung der Welt

Eine Satrire auf die deutsche Klassik, ein Abenteuerroman, ein Abbild des Bürgertums im beginnenden 19. Jahrhundert, eine Studie über Opfer und Moral der Wissenschaft, das Porträt zweier alternder Männer, jeder auf seine Weise einsam; und ein wunderbarer lesbarer Text voller gebildeter Anspielungen und Zitate und versteckte Kleinode.

Note 1. Im schwülstigen Stil der Romane des 19. Jahrhunderts, dem Mittel zur Satire, erzählt der Autor das Leben von Alexander von Humboldt und Carl-Friedrich Gauss nach. Ein Buch, das man nicht ohne Kopfschütteln oder schmunzeln lesen kann.

 

T. E. Lawrence - Die sieben Säulen der Weisheit

Der Bericht des legendären und geheimnisumwitterten Lawrence von Arabien über den Aufstand der Araber gegen die Türkenherrschaft.

Note 2. Eine riesige Erzählung über fast tausend Seiten. Wenn man bedenkt, das seit dem Zeitpunkt der Handlung fast einhundert Jahre Vergangen sind, erstaunt es, wie wenig sich in der arabischen Welt geändert hat. Ein Schlüssel um Verständnis der arabischen Mentalität und gleichzeitig ein Auszug aus der Geschichte.

 

Daniel Bernstein - Die Frau fürs Leben

Ich bin Single. Ich gucke zuviel fern und treibe zu wenig Sport. Außerdem starre ich stundenlang auf mein Telefon und wünsche mir, dass irgendjemand anruft und mich fragt, ob ich ihn heiraten möchte. Aber nicht nur das. Ich bin 34 Jahre alt, erfolgreich, und ich kann mich nicht einmal über zu wenig Sex beklagen. Einiges bin ich allerdings nicht: zum Beispiel blond. Ich rasiere mir nicht die Beine, und es gibt auch keinen Traummann in meinem Leben. Ganz im Gegenteil: Ich bin nämlich selber ein Mann. Ein Mann auf der Suche nach einer Frau. Der einen Frau, bei der alles stimmt. Der Frau fürs leben eben.

Note 4. Wieder mal ein Buch, das die Welt nicht braucht. Die üblichen Klischees werden wieder mal erzählerisch zusammengefaßt. Wer´s braucht...

 

Dan Boehm - Shalom, Land der Väter

Palästina 1936: In einem dunklen Keller, mit der Hand auf der Bibel und Revolver, schwört ein fünfzehnjähriger Jude den Treueeid der Haganah. Aufgewachsen in Dresden und Berlin, emigrierte er mit seinen Eltern 1933. Bald darauf mußte er aus der Ferne erfahren, wie engste Familienangehörige Hitlers Holocaust zum Opfer fallen. Mit der Gründung des Staates Israel vor 50 Jahren tritt Dan Boehm in die Armee ein. Er lernt Moshe Dayan kennen, begegnet David Ben Gurion und Ytzchak Rabin. Als Offizier des Nachrichtendienstes und des Militärrundfunks ist Boehm mit spektakulären Spionageaffairen konfrontiert. Er erlebt alle fünf Kriege mit, in die sein Land mit den arabischen Nachbarn verwickelt ist. Dan Boehms Leben - zugleich ein beeindruckendes Geschichtspanorame - steht stellvertretend für das vieler Juden aus aller welt, die nichts sehnlicher wünschen, als nach 2000 Jahren Verfolgung in einer Heimstatt zu leben, der ein dauerhafter Frieden beschieden ist. Ein jüdisches Schicksal, aufgeschrieben von dem deutschen Journalisten Michael Best.

Note 2. Wer hier irgendwelche Enthüllungen erwartet, vergisst, dass das Leben eines Offiziers erzählt wird. Das Buch ist eine Biographie von vielen. Es zeigt dem interessierten Leser jedoch eine jüdische Sichtweise, die zum Verständnis des israelischen Volkes und dem Palestinakonflikt unabdingbar ist. Israelreisenden sehr zu empfehlen!

 

Philipp K. Dick - Die Lincoln-Maschine

Als ihre Klavierfabrik in finanzielle Schwierigkeiten gerät, kommen Maury Rock und sein Partner Louis Rosen auf eine scheinbar geniale Verkaufsidee: Sie produzieren künstliche Menschen - Kopien berühmter historischer Figuren. Einer der Prototypen ist der frühere amerikanische Präsident Abraham Lincoln. Doch schon bald taucht ein Problem auf: Die Lincoln-Maschine verhält sich keineswegs wie eine Maschine.

Note 2. Ein gemütlicher SF-Roman im Stil von Lem. Kommt ohne Action und Spannung aus, weil er so vor sich hin erzählt. Man merkt irgendwie, das er in den Siebzigern geschrieben wurde

 

Christa Bernuth - Innere Sicherheit

Wer war die tote Hanna Schön wirklich? Und woher stammte die Kugel mit Westkaliber in ihrem Kopf? Eine Tote am Ostseestrand der DDR, die viele Rätsel aufgibt, und ein Polizist, der unbeirrt die Wahrheit sucht - Christa Bernuth versetzt uns in ihrem packenden psychologischen Kriminalroman "Innere Sicherheit" auf beklemmend authentische Weise in die Zeit des Kalten Krieges zurück.

Note 2. Einige wenige Patzer hat der Krimi schon, an denen man merkt, das die Autorin aus dem Westen stammt. Trotzdem ist es ihr gelungen, die Athmosphäre in der DDR wieder auferstehen zu lassen. Die Geschichte, die von untergetauchten RAF-Mitgliedern erzählt, ist spannend.

 

Yasmin Khadra - Die Schwalben von Kabul

In Kabul der Taliban scheint kein Lachen, keine Liebe, kein Leben möglich. Und doch keimt für einen Moment Hoffnung auf, als sich zwischen den Ruinen einer unmenschlich gewordenen Welt die Schicksale zweier Paare kreuzen.

Note 1. Ein schon fast monströs wirkendes Märchen über Liebe und anderen Dingen, an denen Menschen zerbrochen sind - aber eigentlich ohne Happy End. Sehr gut erzählt. Wer wissen will, warum die Bundeswehr in Afghanistan ist, sollte dieses Buch gelesen haben.

 

Rebecca Gable - Das Spiel der Könige

England 1455: Der Bruderkrieg zwischen Lancaster und York um den englischen Thron macht den achtzehnjährigen Julian unverhofft zum Earl of Waringham. Als mit Edward IV. der erste König des Hauses York die Krone erringt, brechen für Julian schwere Zeiten an. Obwohl er ahnt, daß Edward seinem Land ein guter König sein könnte, schließt er sich dem lancasterianischen Widerstand unter der entthronten Königin Maguerite an, denn sie hat ihre ganz eigenen Methoden, sich seiner Vasallentreue zu versichern. Und die Tatsache, dass seine Zwilingsschwester eine gesuchte Verbrecherin ist, macht William verwundbar...

Note 2. Die zweite Fortsetzung des Romans "Das Lächeln der Fortuna" nach "Die Hüter der Rose" ist ganz im Stil ihrer Vorgänger: Das Leben der Waringhams eingebettet in die englische Geschichte. Die Geschichte ist wie immer gestrickt, weshalb man das gewohnte erwarten kann.